Zurück zu Kurs

[INFO3] Probekurs - Einblick in unser Lernsystem

0% abgeschlossen
0/0 Steps
  1. Physik 1 (PH1) - Grundlagen der Physik

    [INFO3] PH1 - Sinus bei rechtwinkligen Dreiecken (inkl. Video)
  2. [INFO3] PH1 - Satz des Pythagoras (inkl. Video)
  3. Physik 2 (Ph2) - Einführung in die Statik
    [INFO3] PH2 - Kräftezerlegung (inkl. Video)
  4. [INFO3] PH2 - Prüfungsaufgabe: Lagerkräfte bestimmen (inkl. Video)
  5. Physik 3 (PH3) - Einführung in die Kinematik
    [INFO3] PH3 - Weg-Zeit-Diagramm bei gleichmäßig beschleunigter Bewegung (inkl. Video)
  6. [INFO3] PH3 - Schräger Wurf (inkl. Video)
  7. Physik 4 (PH4) - Einführung in die Kinetik
    [INFO3] PH4 - Hubarbeit
  8. [INFO3] PH4 - Energieverlust / Reibungsverlust
  9. Technische Mechanik 1 - Statik
    [INFO3] TM1 - Fachwerke: Nullstäbe bestimmen
  10. [INFO3] TM1-Schnittgrößen und Schnittgrößenverläufe
  11. Technische Mechanik 2 - Festigkeitslehre
    [INFO3] TM2 - Gesamtdehnung
  12. [INFO3] TM2 - Ebener Spannungszustand - Spannungstransformation
  13. Elektrotechnik 1 - Grundlagen der Elektrotechnik
    [INFO3] ET1 - Die Bewegung von Ladungsträgern
  14. [INFO3] ET1 - Die elektrische Spannung
  15. Elektrotechnik 2 - Gleichstromtechnik
    [INFO3] ET2 - Die Reihenschaltung von Widerständen
  16. [INFO3] ET2 - Gruppenschaltung - Reihen- und Parallelschaltung
  17. Elektrotechnik 3 - Berechnung von elektrischen Netzwerken
    [INFO3] ET3 - Brückenschaltung - Wheatstonsche Brücke
  18. [INFO3] ET3 - Dreieck-Stern-Transformation - Erklärung
  19. Elektrotechnik 4 - Elektrische Felder
    [INFO3] ET4 - Elektrisches Feld - Feldkraft
  20. [INFO3] ET4 - Kondensatoren - Grundlagen
  21. Elektrotechnik 5 - Magnetische Felder
    [INFO3] ET5 - Magnetisches Feld - Magnetische Wirkung und Phänomene
  22. [INFO3] ET5 - Magnetisches Feld - Rechte-Hand-Regel
  23. Elektrotechnik 6 - Wechselstromtechnik Teil 1
    [INFO3] ET6 - Blindwiderstand und Leitwert
  24. [INFO3] ET6 - Leistung und Arbeit
  25. Elektrotechnik 7 - Wechselstromtechnik Teil 2
    [INFO3] ET7 - Reihenschwingkreise
  26. [INFO3] ET7 - Parallelschwingkreise
  27. Mathe 1 (MA1) - Grundlagen der Mathematik
    [INFO3] MA1 - Binomische Formeln
  28. [INFO3] MA1 - Vereinigungsmenge
  29. Mathe 2 (MA2) - Lineare Gleichungen, Funktionen und Gleichungssysteme
    [INFO3] MA2 - Lineare Funktionen
  30. [INFO3] MA2 - Gleichsetzungsverfahren
  31. Energietechnik 1 (ENT1) - Grundlagen der Energieversorgung
    [INFO3] ENT1 - Energieformen
  32. [INFO3] ENT1 - Aufbau der Ölwirtschaft in Deutschland
  33. Energietechnik 2 (ENT2) - Kraftwerkstechnik
    [INFO3] ENT2 - Luftschadstoffe - Übersicht
  34. [INFO3] ENT2 - Radioaktive Abfälle
  35. Energietechnik 3 (ENT3) - Energetische Berechnungen
    [INFO3] ENT3 - Energieumwandlung - Kraftwerke
  36. [INFO3] ENT3 - Energieumwandlung - Wirkungsgrad
  37. Werkstofftechnik 1 (WT1) - Eigenschaften von Werkstoffen
    [INFO3] WT1 - Hauptgruppen Werkstoffe - Überblick
  38. [INFO3] WT1 - Gläser - Herstellung / Entwicklung
  39. Werkstofftechnik 2 (WT2) - Kennzeichnung von Werktstoffen
    [INFO3] WT2 - Legierte Stähle
  40. [INFO3] WT2 - Kunststoffkennzeichnung
  41. Werkstofftechnik 3 (WT3) - Prüfung von Werkstoffen
    [INFO3] WT3 - Gitterdefekte
  42. [INFO3] WT3 - Smith Diagramm
  43. Webinar-Mitschnitte
    [INFO3] Webinar - Lagerkräfte bestimmen
  44. [INFO3] Webinar - Verbindungsarten

Dieser Kurstext ist ein Auszug aus unserem Onlinekurs: PH4 – Einführung in die Kinetik


 

In dieser Lerneinheit behandeln wir die Energieverluste infolge von Reibungskräften (auch: Reibungsverluste).

 

Energieverlust

Es tritt immer dann Reibung auf, wenn Körper aufeinander haften, gleiten oder rollen. Die Kräfte die zwischen den Körpern wirken werden als Reibungskräfte bezeichnet. Die wirkenden Reibungskräfte sind immer so gerichtet, dass sie der Bewegung entgegenwirken und damit die Bewegung hemmen oder sogar verhindern (Haftung).

Grund für das Entstehen von Reibungskräfte ist die Oberflächenbeschaffenheit von Körpern. Je rauer ein Körper ist, desto mehr Reibung tritt auf. 

 

Merk’s dir!

Ein Körper auf einem zugefrorenen See weist demnach weniger Reibung auf, als ein Körper auf einer gepflasterten Straße.

 


Energieverlust


Reibungskräfte verrichten längs eines Weges s eine Reibungsarbeit WR:

W_R = F_R \cdot s

 

Diese Reibungsarbeit führt zu einem Verlust an mechanischer Energie in derselben Höhe:

E_{reib} = F_R \cdot s 

 

Wir können diesen Energieverlust auch als Reibungsverlust Ereib bezeichnen. Die mechanische Energie eines Systems wird also durch Reibung reduziert.

 


Videoclips – Potentielle und Kinetische Energie auf schiefer Ebene


In den folgenden Videos zeige ich dir, wie du potentielle und kinetische Energie bei einer schiefen Ebene berücksichtigen kannst. Wir betrachten hier einmal den Fall ohne und einmal mit Reibung!


Lernclip
Energie und schiefe Ebene

 

Schauen wir uns dazu mal ein Beispiel an.

Hinweis!

Für das folgende ausführliche Beispiel benötigst du die Gleichungen für die Berechnungen an der schiefen Ebene (Reibungskraft und Normalkraft).

 


Beispiel 1: Reibungsverlust an der schiefe Ebene


Reibungsverlust, Energieverlust, schiefe Ebene

Eine Kiste mit der Masse m = 100 kg liegt auf einer schiefen Ebene (s = 7,73m, h = 2m). Der Reibungskoeffizient beträgt μ = 0,15. Der Neigungswinkel α = 15°.

 

Welche kinetische Energie weist der Körper am Ende der schiefen Ebene auf?

 

 

Zunächst berechnen wir die potentielle Energie des Körpers. Hierzu müssen wir die senkrechte Höhe h = 2m heranziehen:

E_{pot} = m \cdot g \cdot h = 100 kg \cdot 9,81 \dfrac{m}{s^2} \cdot 2m = 1.962 J

 

Was passiert ohne Reibung?

Die Kiste rutscht die schiefe Ebene herab. Dabei wandelt sich die potentielle Energie vollständig in kinetische Energie um. Am Ende der schiefen Ebene weist also die Kiste eine kinetische Energie auf von:

E_{kin} = E_{pot} = 1.962 J

 

Was passiert mit Reibung?

Der Körper rutscht die schiefe Ebene herab. Dabei tritt Reibung zwischen der Kiste und der schiefen Ebene auf. Der Reibungskoeffizient beträgt μ=0,15. Die Reibungskraft beträgt damit:

F_R = \mu \cdot F_N

F_N = m \cdot g \cdot \cos(\alpha) = 100 kg \cdot 9,81 \dfrac{m}{s^2} \cdot \cos(15^\circ) = 947,57 N

F_R = 0,15 \cdot 947,57 N = 142,14 N

 

Infolge der Reibungskraft wird Reibungsarbeit verrichtet, die auch gleichzeitig den Energieverlust angibt: 

W_{reib} = E_{reib} = F_R \cdot s

W_{reib} = E_{reib} = 142,14 N \cdot 7,73 m = 1.098,74 J

 

Der Energieverlust beträgt damit 1.098,74 Joule. Die kinetische Energie am Ende der schiefen Ebene ist in diesem Fall nicht mehr gleich der potentiellen Energie am Beginn der schiefen Ebene, da durch die Reibung Energie verloren geht. Die Reibung führt dazu, dass die Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird, welche dann an die Umgebung abgegeben wird. Für die Berechnung der kinetischen Energie müssen wir also den Energieverlust berücksichtigen:

E_{kin} = E_{pot} - E_{reib} = 1.962 J - 1.098,74 J = 863,26 J

 

Am Ende der schiefen Ebene weist die Kiste noch kinetische Energie in Höhe von 863,26 Joule auf.

 


Beispiel 2: Reibungsverluste bei ebener Strecke


Ein Auto ( m = 1.500 kg) fährt mit konstanter Geschwindigkeit von 100 km/h, als plötzlich der Motor ausfällt.

Wie weit (in Meter) kann das Auto rollen, wenn der Reibungskoeffizient mit \mu = 0,15 gegeben ist?

 

  Das Auto weist fährt mit der Geschwindigkeit von 80 km/h, als der Motor ausfällt. Danach rollt das Auto.

Zunächst berechnen wir die SI-Einheiten:

100\dfrac{km}{h} : 3,6 = 27,78 \dfrac{m}{s}

 

Wir können jetzt die kinetische Energie bestimmen, die das Auto zu Beginn des Rollens besitzt: 

E_{kin} = \dfrac{1}{2} \cdot m \cdot v^2 = \dfrac{1}{2} \cdot 1.500 kg \cdot (27,78 \dfrac{m}{s})^2 = 578.796,3 J

 

Das Auto kommt dann zum Stehen, wenn die kinetische Energie und die Reibungsverluste gleich groß sind. Dann steht das Auto, da es keine Bewegungsenergie mehr aufweist. Die kinetische Energie wurde dann komplett in Wärmeenergie umgewandelt und an die Umgebung abgegeben.

Wir müssen nun also die Reibungsverluste und die kinetische Energie gleich setzen:

E_{reib} = E_{kin} = 578.796,3 J

 

Die Reibungsverluste werden wie folgt berechnen:

E_{reib} = F_R \cdot s 

F_R \cdot s = 578.796,3 J

 

Gesucht ist hier der Weg s, bei welchem kinetische Energie und Reibungsenergie gleich groß sind und das Auto zum Stehen kommt. Dafür müssen wir aber erst die Reibungskraft FR berechnen:

F_R = \mu \cdot F_N

 

Die Normalkraft ist bei einer horizontalen Ebene gleich der Gewichtskraft:

F_N = F_G = m \cdot g = 1.500 kg \cdot 9,81 \dfrac{m}{s^2} = 14.715 N

F_R = 0,15 \cdot 14.715 N = 2.207,25 N

 

Einsetzen in die obige Gleichung ergibt:

2.207,25 N \cdot s = 578.796,3 J

 

Auflösen nach s:

s = \dfrac{578.796,3 J}{2.207,25 N} = 262,23 m

 

Nachdem der Motor ausfällt rollt das Auto noch einen Weg von 262,23 Meter und kommt dann zum Stehen.

 

In der folgenden Lerneinheit behandeln wir die Spannenergie.