(Ph3) Senkrechter Wurf nach oben [Grundlagen, Video, Beispiele, Aufgaben]

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In dieser Lerneinheit behandeln wir das Thema: Senkrechter Wurf nach oben.

Für ein optimales Verständnis helfen dir ein Videoclip und ein ausführliches Beispiel zu dem Thema.

Mehr zu diesem Thema und der Kinematik findest du im Kurs: PH3-Kinematik

 

Senkrechter Wurf nach oben – Grundlagen

Merk’s dir!

Bei dem senkrechten Wurf nach oben handelt es sich um die gradlinige Bewegung eines Körpers in vertikale Richtung, also in Richtung der Höhenkoordinate. Der senkrechte Wurf nach oben wird in eine Aufwärtsbewegung und eine Abwärtsbewegung unterteilt.

Senkrechter Wurf nach oben
Senkrechter Wurf nach oben

 

Beim senkrechten Wurf nach oben unterscheiden wir zwischen der Aufwärtsbewegung und der Abwärtsbewegung.

 

Senkrechter Wurf nach oben
Senkrechter Wurf nach oben

 

Senkrechter Wurf nach oben – Beispiele im Alltag

Nun folgen einige Beispiele für einen senkrechten Wurf nach oben im Alltag:

Beispiele!

  1. Ein Ball, der senkrecht nach oben geworfen wird und dann wieder herunterfällt.
  2. Ein Springbrunnen, bei dem das Wasser senkrecht nach oben spritzt und dann wieder nach unten fällt.
  3. Das Hochwerfen einer Münze in die Luft, bei dem sie senkrecht nach oben fliegt und dann zurückfällt.
  4. Das Werfen eines Frisbees oder eines Flugzeugs nach oben, wobei es eine gewisse Höhe erreicht und dann wieder zu Boden fällt.
  5. Das Hochstoßen einer Spielzeugrakete in die Luft, bei dem sie senkrecht nach oben steigt und dann wieder herunterkommt.

Diese Beispiele zeigen Situationen im Alltag, bei denen ein Objekt senkrecht nach oben geworfen wird und dann aufgrund der Schwerkraft wieder zur Erdoberfläche fällt.

 

Senkrechter Wurf nach oben – Ausnahmen

Ein senkrechter Wurf nach oben folgt normalerweise den Gesetzen der Physik.

Es gibt jedoch einige Ausnahmen oder spezielle Fälle, in denen ein senkrechter Wurf nach oben nicht vollständig vorliegt. Hier sind einige solcher Ausnahmen:

Beispiele!

  1. Luftwiderstand: Bei Objekten mit großer Oberfläche oder hoher Geschwindigkeit kann der Luftwiderstand eine Rolle spielen und die Bewegung beeinflussen. Der Luftwiderstand kann dazu führen, dass das Objekt langsamer fällt oder eine nicht ganz symmetrische Flugbahn hat.

  2. Externe Kräfte: In einigen Fällen können externe Kräfte auf das Objekt einwirken und seine Bewegung beeinflussen. Beispielsweise kann bei einem senkrechten Wurf nach oben in der Nähe von starken Magnetfeldern oder elektrischen Feldern die Bewegung des Objekts durch diese Kräfte beeinflusst werden.

  3. Elastische Rückstoßkraft: Bei bestimmten Objekten, die spezielle Eigenschaften haben, kann es vorkommen, dass das Objekt nach dem senkrechten Wurf nach oben nicht genau auf den Ausgangspunkt zurückfällt. Ein Beispiel dafür ist ein elastisches Objekt wie ein Gummiball oder eine Feder, bei dem eine Rückstoßkraft wirkt und das Objekt beim Fall eine andere Bahn oder Höhe erreichen lässt.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Ausnahmen spezielle Fälle darstellen, in denen bestimmte Kräfte oder Bedingungen die Bewegung eines senkrechten Wurfs nach oben beeinflussen können. In den meisten alltäglichen Situationen folgt ein Objekt, das senkrecht nach oben geworfen wird, jedoch den Gesetzen der Schwerkraft und fällt aufgrund der Gravitationskraft zurück zur Erdoberfläche.

 

Senkrechter Wurf nach oben – Aufwärtsbewegung

Beim senkrechten Wurf nach oben wird ein Körper mit einer bestimmten Anfangsgeschwindigkeit v_0 senkrecht nach oben geworfen. Hierbei ist h_0 die Abwurfhöhe, also die Höhe, von welcher aus der Körper nach oben geworfen wird. h_s ist die Steighöhe, also diejenige Höhe, die der Körper nach dem Abwurf nach oben seigt. Die Abwurfhöhe h_0 ist nicht unbedingt mit der Aufprallhöhe (nachdem der Ball wieder zu Boden fällt) identisch. 

Nach dem Abwurf ausgehend von der Höhe h_0, befindet sich der Körper in der Luft und es wirkt die Fallbeschleunigung g auf ihn, welche dazu führt, dass seine Bewegung verlangsamt wird. Der Ball steigt insgesamt h_0 nach oben, solange, bis die Geschwindigkeit Null ist. Ist der der Fall, so hat der Körper seine maximale Höhe H erreicht und die Aufwärtsbewegung endet. 

   senkrechter Wurf nach oben

v = 0 \rightarrow H   

 

Am höchsten Punkt H, ist die Geschwindigkeit gleich Null. Genau an dieser Stelle ändert der Körper von einer Aufwärtsbewegung in eine Abwärtsbewegung.

 

Für die Aufwärtsbewegung gelten die folgenden Gleichungen:

v = v_0 - g \cdot t Geschwindigkeit
s = v_0 \cdot t - \dfrac{1}{2} \cdot g \cdot t^2  zurückgelegter Weg (nach oben)
v = +\sqrt{v_0^2 - 2 \cdot g \cdot (s - h_0)} Geschwindigkeit
t_s = \dfrac{v_0}{g} Steigzeit
h_s = \dfrac{v_0^2}{2 \cdot g} Steighöhe
H = h_0 + h_s Gesamthöhe

 

Bei der obigen Gleichung zur Berechnung des Weges s zeigt der 1. Term den Wurf mit der Anfangsgeschwindigkeit v_0 nach oben auf, der zweite Term zeigt die auf den Körper wirkende Fallbeschleunigung g an, welche den Körper nach unten zieht.

 

Senkrechter Wurf nach oben – Abwärtsbewegung

Vom höchsten Punkt H ausgehend, fällt der Körper im freien Fall zur Erde (siehe: Freier Fall). Auf den Körper wirkt dabei die Fallbeschleunigung g = 9,81 m/s^2. Unmittelbar beim Aufprall erreicht der Körper seine höchste Fallgeschwindigkeit v_{max}.

Wie schon oben angemerkt, müssen Aufprallhöhe und Abwurfhöhe nicht zusammenfallen. Wenn du einen Ball im Stand nach oben wirfst und dieser danach auf den Boden aufprallt, so ist die Höhe des Abwurfs (ungefähr deine Kopfhöhe) und die Höhe des Aufpralls (der Boden) nicht identisch.

Für die Abwärtsbewegung gelten die Gleichungen des freien Falls:

v = g \cdot t Geschwindigkeit in Abhängigkeit von der Zeit
s = \dfrac{1}{2} \cdot g \cdot t^2 zurückgelegter Weg
h = H -  \dfrac{1}{2} \cdot g \cdot t^2 Höhe
v = \sqrt{2 \cdot g \cdot s} Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom zurückgelegten Weg
t_F = \sqrt{\dfrac{2 \cdot s_{max}}{g}} Fallzeit
t_F = \dfrac{v_{max}}{g} Fallzeit

 

📺 Videoclip – Senkrechter Wurf nach oben

Im nachfolgenden Video zeige ich dir, wie du die obigen Gleichungen anwendest.

Senkrechter Wurf nach oben. 

 

Betrachten wir zum besseren Verständnis der Gleichungen das nachfolgende Beispiel.

Beispiel zum senkrechten Wurf nach oben

Aufgabenstellung

Eine Stahlkugel mit einer Masse von m = 2 kg wird mit einer Anfangsgeschwindigkeit von v_0 = 15 m/s senkrecht nach oben geworfen. Der Luftwiderstand soll vernachlässigt werden.

a) Wie hoch ist die maximale Steighöhe und die Steigzeit?

b) Mit welcher Geschwindigkeit trifft die Kugel auf dem Boden auf, wenn sie in 2,4m Höhe abgeworfen wurde?

c) Wie lang ist die gesamte Flugzeit?

 

Gegeben:

v_0 = 15 m/s

g = 9,81 m/s^2

Masse ist unerheblich, da Luftwiderstand vernachlässigt wird.

Lösung

a) Wie hoch ist die maximale Steighöhe und die Steigzeit?

Wir berechnen zunächst, aus den gegebenen Werte, die Steighöhe und die Steigzeit (siehe Aufwärtsbewegung):

t_s = \dfrac{v_0}{g}          Steigzeit

h_{s} = \dfrac{v_0^2}{2 \cdot g}          Steighöhe   

 

Einsetzen der gegebenen Werte:

t_s = \dfrac{15 m/s}{9,81 m/s^2} = 1,53 s

h_s = \dfrac{(15 m/s)^2}{2 \cdot 9,81 m/s^2} = 11,47 m

 

Die Kugel erreicht nach 1,53s ihre maximale Steighöhe von 11,47 m. Die Steighöhe ist hierbei nicht gleich der maximalen Höhe H über dem Boden, da die Kugel von einer gewissen Höhe h_0 abgeworfen wird (nicht vom Boden aus). Die tatsächliche Höhe der Kugel kann man berechnen aus:

H = h_0 + h_s          Gesamthöhe

 

Zur Berechnung der maximalen Höhe H müssen Steighöhe h_s und Abwurfhöhe h_0 bekannt sein.

 

b) Mit welcher Geschwindigkeit trifft die Kugel auf dem Boden auf, wenn sie in 2,4m Höhe abgeworfen wurde?

In dieser Aufgabenstellung ist nun die Abwurfhöhe h_0 = 2,4m gegeben. Wir können hieraus die maximale Flughöhe (vom Boden ausgehend) bestimmen:

H = h_0 + h_s = 2,4m + 11,47 m = 13,87 m

 

Die Kugel wird abgeworfen bei einer Höhe von 2,4m, steigt dann nochmal 11,47 m hoch und erreicht damit eine Höhe von 13,87m. Danach fällt die Kugel zu Boden. Hier gelten die Gleichungen des freien Falls. In dieser Aufgabenstellung b) soll nun die Geschwindigkeit bestimmt werden, mit welcher die Kugel auf den Boden auftrifft:

 

Dazu ziehen wir die folgende Gleichung heran:

v = \sqrt{2 \cdot g \cdot s}          Geschwindigkeit in Abhängigkeit vom Weg

 

Hierbei ist s nichts anderes als der Weg der Kugel vom höchsten Punkt H bis zum Boden, also die berechneten 13,87 m. Das ist die Höhe, bei welcher die Kugel wieder nach unten fällt:

v = \sqrt{2 \cdot 9,81 m/s^2 \cdot 13,87m} = 16,5 m/s

 

Die Kugel weist unmittelbar beim Aufprall auf den Boden eine Geschwindigkeit von 16,5 m/s auf.

 

c) Wie lang ist die gesamte Flugzeit?

Wir suchen in diesem Aufgabenteil die gesamte Zeit, welche die Kugel vom Abwurf bis zum Aufprall auf den Boden benötigt. Die Steigzeit haben wir bereits in a) berechnet. Diese beträgt:

t_s = 1,53 s

 

Wir benötigen noch die Zeit, welche die Kugel sich im freien Fall befindet. Diese berechnen wir mittels der folgenden Gleichungen:

t_F = \sqrt{\dfrac{2 s_{max}}{g}}

t_F = \dfrac{v_{max}}{g}

 

Eine der beiden Gleichungen kann herangezogen werden, um die Fallzeit zu berechnen. Die Kugel fällt insgesamt im freien Fall s_{max} = 13,87 m bis sie den Boden erreicht:

t_F = \sqrt{\dfrac{2 \cdot 13,87 m}{9,81 m/s^2}} = 1,68 s

 

Alternativ berechnen wir die Fallzeit über die maximale Geschwindigkeit v_{max} = 16,5 m/s unmittelbar beim Aufprall auf den Boden:

t_F = \dfrac{16,5 m/s}{9,81 m/s^2} = 1,68s

 

Als nächstes addieren wir die Steigzeit und Fallzeit:

t = t_s + t_F = 1,53s + 1,68s = 3,21s

 

Die gesamte Flugdauer der Kugel beträgt 3,21 Sekunden vom Abwurf bis zum Aufprall auf den Boden.

 

Was kommt als Nächstes?

Nachdem du jetzt das Prinzip zum Thema Senkrechter Wurf nach oben kennst, schauen wir uns im nachfolgenden Kurstext weitere Beispiele zum senkrechten Wurf nach oben an!

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