Die Investitionsrechnung wird zumeist in der Finanzwirtschaft oder im Bankenwesen genutzt. Obwohl man es vermutlich nicht erwarten würde, spielt Investitionsrechnung auch in der Energiewirtschaft eine wichtige Rolle.
Für ein optimales Verständnis helfen dir zahlreiche, ausführliche Videoclips und viele anschauliche Rechenbeispiele zu dem Thema. Mehr zu diesem Thema und der Energietechnik findest du im Kurs: ENT2-Kraftwerkstechnik
“Gerade wenn es um die Anschaffung einer neuen Anlage oder eines Anlagenteils geht, kann die Investitionsrechnung der entscheidende Faktor sein.”
Jede Unternehmung kennzeichnet, dass sie auf Grundlage von finanztechnischen Aspekten geplant und umgesetzt wird. Aber nur dann, wenn auch Gewinne in Aussicht stehen.
Investitionsrechnungen in der Energiewirtschaft helfen dabei, kluge Entscheidungen über Geldanlagen für Energieprojekte zu treffen. Sie zeigen uns, ob eine Investition profitabel ist oder nicht, indem sie die Kosten, die Einnahmen und die Risiken berücksichtigen. Dadurch können wir besser planen, wie wir unsere Geldmittel verwenden, um zum Beispiel erneuerbare Energie zu fördern und sicherzustellen, dass unsere Energieversorgung langfristig stabil und umweltfreundlich ist.
Verfahren der Investitionsrechnung
Wir unterscheiden zwischen statischen sowie dynamischen Verfahren zur Investitionsrechnung.
Statische Verfahren
Statische Verfahren kennzeichnet, dass wir gleichbleibende Umstände in Bezug auf die wirtschaftlichen Kennzahlen gegeben haben.
“Diese Situation gilt unabhängig von der Nutzungsdauer.”
Wir rechnen hier mit jährlichen Durchschnittskosten und Durchschnittserlösen während der gesamten Nutzungsdauer. So können das erste Betriebsjahr betreffende Berechnungen auf die gesamte Betriebszeit übertragen werden.
Aber Vorsicht, für langjährige Nutzungen (>10 Jahre) besitzen statische Methoden jedoch nur eine sehr eingeschränkte Aussagekraft.
Statische Investitionsverfahren
Statische Investitionsverfahren basieren auf festen Annahmen und analysieren Investitionsentscheidungen zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Berücksichtigung von zukünftigen Veränderungen. Ein bekanntes statisches Verfahren ist die Kapitalwertmethode (auch als Net Present Value, NPV, bekannt), bei der die zukünftigen Einnahmen und Ausgaben eines Projekts auf ihren Barwert abgezinst werden. Ein Projekt wird als rentabel betrachtet, wenn der Kapitalwert positiv ist. In der Energiewirtschaft kann die Kapitalwertmethode verwendet werden, um die Rentabilität von Investitionen in verschiedene Energieerzeugungsanlagen wie Solarkraftwerke oder Windparks zu bewerten.
Dynamische Verfahren
Bei dynamischen Verfahren berücksichtigt man ein Abzinsung der Einnahmen sowie Ausgaben auf Inbetriebnahme, bzw. den Beschaffungszeitpunkt für zukünftige Betriebsjahre.
“Über die Nutzungsdauer hinweg, beachtet man auch die zeitliche Verschiebung zwischen Erlösen (Einzahlungen) und Kosten (Auszahlungen) einer Investition.”
Mit Hilfe von Abzinsung und Aufzinsung mit Hinblick auf einen Bezugspunkt werden diese erklärt und vergleichbar gemacht.
Der Unterschied liegt darin, dass anders als bei statischen Verfahren die dynamische Verfahren optimal für eine langjährige Betrachtung von Anlagen der Energiewirtschaft genutzt werden können.
Die Geldströme zu Beginn der Unternehmung (Gründungsphase) wird höher bewertet als zu Ende der Nutzungsdauer. Dies führt dazu, dass sich die Bewertung der Anlage oder des Anlagenteils verbessert.
Dynamische Investitionsverfahren
Dynamische Investitionsverfahren berücksichtigen die zeitliche Entwicklung von Investitionen und ihre Auswirkungen auf zukünftige Cashflows. Sie verwenden Modelle, um die finanziellen Auswirkungen von Investitionen über einen bestimmten Zeitraum zu simulieren. Ein Beispiel für ein dynamisches Verfahren ist die Methode des internen Zinsfußes (IRR), bei der der Zinssatz berechnet wird, bei dem der Barwert der zukünftigen Cashflows einer Investition gleich null ist. In der Energiewirtschaft können dynamische Investitionsverfahren verwendet werden, um langfristige Investitionen in Energieinfrastrukturprojekte wie den Bau von Übertragungsnetzen oder die Entwicklung von Speichertechnologien zu bewerten.
Beispiel – Energieunternehmen
Ein Energieunternehmen plant den Bau eines Windparks.
Mit der Kapitalwertmethode bewertet es die erwarteten Kosten für den Bau und den Betrieb des Windparks sowie die erwarteten Einnahmen aus dem Verkauf des erzeugten Stroms. Wenn der Kapitalwert positiv ist, wird das Projekt als rentabel betrachtet und die Investition wird wahrscheinlich durchgeführt.
Mit der Methode des internen Zinsfußes kann das Unternehmen den Zinssatz ermitteln, bei dem der Barwert der zukünftigen Cashflows des Projekts gleich null ist. Ein hoher interner Zinsfuß würde darauf hinweisen, dass die Investition attraktiv ist und eine gute Rendite bieten könnte.
Nachdem wir dir nun einen kurzen Einstieg in das Thema ermöglicht haben, macht es Sinn, dass wir im kommenden Kurstext direkt mit den einzelnen Berechnungen starten. Als erstes betrachten wir die Kapitalwertmethode sowie die Barwertmethode.
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