Nachdem du bereits die Ruheinduktion als Variante der Induktion kennengelernt hast, möchten wir dir in diesem Kurstext ausführlich die Bewegungsinduktion oder anders ausgedrückt das Generatorprinzip vorstellen.
Für ein optimales Verständnis helfen dir in diesem Kursabschnitt drei ausführliche Videoclips und zwei anschauliche Rechenbeispiele zu dem Thema. Mehr zu diesem Thema und der Elektrotechnik findest du im Kurs: ET5-Magnetische Felder
“Bei der Bewegungsinduktion wird ein elektrischer Leiter durch ein Magnetfeld bewegt, dabei kommt es zu einer Spannungsinduktion in den Leiter und in den meisten Fällen daraufhin zu einem “elektrischen Stromfluss”.
Bewegungsinduktion – Generatorprinzip – Grundlagen
Anders als bei der Ruheinduktion wird bei der Bewegungsinduktion ein beweglicher Leiter in einem homogenen Magnetfeld bewegt. Infolge dieser Bewegung wird dem Leiter eine elektrische Spannung induziert.
Die Bewegungsinduktion findest du am ehesten in Generatoren zur Stromerzeugung (Windkrafträder) wieder. Denn hier wird eine Leiterschleife (bzw. Vielzahl von Spulen) in einem magnetischen Feld gedreht, um eine Spannung zu induzieren und damit auch einen elektrischen Strom zu erzeugen.
Es liegt das umgekehrte Wirkprinzip eines Gleichstrommotors vor.
Hier wird mechanische Energie in elektrische Energie umgewandelt. Aus diesem Grund spricht man bei dieser Art der Induktion auch vom dem Generatorprinzip. Die dabei induzierte Spannung, also infolge der Rotation, ist eine Wechselspannung.
Bewegungsinduktion – Prinzip (Generatorprinzip)
In der nachfolgenden Abbildung siehst du das Prinzip der Bewegungsinduktion nochmals verdeutlicht. Während die magnetischen Feldlinien horizontal verlaufen, bewegt sich der im Magnetfeld befindliche Leiterteil mit der Länge um den Weg nach unten.
In der nächsten Abbildung siehst du Vorgang in zwei Schritten.
Bewegungsinduktion – Formeln – Berechnungen
Jetzt wollen wir die Gleichungen und Formeln näher betrachten, die es uns erlauben Aussagen bezüglich
- induzierte Spannung
sowie
- magnetischem Fluss
sowie
- elektrischen Feldstärke
zu treffen.
Berechnung – Induzierte Spannung
Bei der Berechnung der Spannung greifen wir auf unsere bekannte Gleichung aus einem vorherigen Text zurück.
Leiterschleife, Leiter
Wird lediglich ein Leiter oder eine Leiterschleife mit lediglich einer Windung in das Magnetfeld geführt, so bestimmt sich die induzierte Spannung mit:
Leiterschleife
Kennzahlen:
Induzierte Spannung
Magnetischer Fluss
Zeitliche Änderung des magnetischen Flusses
Spule
Wird hingegen nicht nur ein Leiter, bzw. eine Leiterschleife, sondern eine aus mehreren Leiterschleifen bestehende Spule durch das homogene Magnetfeld bewegt, ergänzen wir die Gleichung um die Anzahl der Windungen .
Spule
Kennzahlen:
Induzierte Spannung
Magnetischer Fluss
Zeitliche Änderung des magnetischen Flusses
Windungszahl
Berechnung – Magnetischer Fluss
In den Gleichungen zur Berechnung der Spannungen für die Leiterschleife und der Spule ist die Zeit abhängige Veränderung des Magnetischen Flusses die zentrale Größe. Der Magnetische Fluss errechnet sich nach der bekannten Gleichung:
Kennzahlen:
Magnetischer Fluss
Magnetische Flussdichte
Fläche (aufgespannt)
Entscheidend für die Berechnung des magnetischen Flusses ist nicht die magnetische Flussdichte (wie bei der Ruheinduktion), sondern die aufgespannte Fläche von Leiterbereich im Feld multipliziert mit dem Weg den der Leiter im Magnetfeld zurücklegt.
Formal sieht das dann so aus:
Kennzahlen:
Aufgespannte Fläche
Leiterbereich im Feld
Zurückgelegter Weg
Herleitung – Induzierte Spannung
Jetzt gehen wir den ganzen Weg wieder zurück.
Einsetzen der Gleichung für die Fläche A in die Gleichung für den Magnetischen Fluss
Diese Gleichung setzen wir wiederum in die Gleichung für die induzierte Spannung ein.
So sieht die Gleichung aber sehr unelegant aus. Daher sollten wir jetzt überlegen, welche Größe hier letztlich zeitabhängig ist. Da sich die Flussdichte und auch der Bereich des Leiters nicht verändern, ist es lediglich der Weg, der eine Zeitabhängigkeit besitzt. Oder umfassender betrachtet, es gut um die Bewegung die der Leiter absolviert – Demnach: Bewegungsinduktion.
Aus diesem Grund formulieren wir die Gleichung in der neuen Form:
Bewegungsgeschwindigkeit des Leiters
Wenn du dich jetzt an den Physikunterricht erinnerst, dann sollte dir einfallen, dass die Geschwindigkeit eines Körpers immer Weg pro Zeit ist.
Kennzahlen:
Weg
Zeit
Geschwindigkeit
Finale Gleichung der induzierten Spannung
Jetzt kommen wir zur finalen und angepassten Gleichung zur Bestimmung der Bewegungsinduktion im bewegten Leiter in Abhängigkeit von der Bewegungsgeschwindigkeit.
Kennzahlen:
Induzierte Spannung
Magnetische Flussdichte
Leiterbereich im Feld
Geschwindigkeit des Leiters im Feld
Bestimmung der Elektrischen Feldstärke
Wenn man jetzt noch die Elektrische Feldstärke ermitteln möchte, so kann man sich ganz einfach unserer finalen Gleichung bedienen.
Hierzu dividieren wir die Gleichung durch und haben dann auf der linken Seite der Gleichung stehen:
Das Entspricht formal
Die Elektrische Feldstärke lässt sich also mit dem Produkt aus magnetischer Flussdichte und der Bewegungsgeschwindigkeit des elektrischen Leiters ermitteln.
Kennzahlen:
Elektrische Feldstärke
Magnetische Flussdichte
Bewegungsgeschwindigkeit des Leiters im magnetischen Feld.
Nachdem wir nun ausführlich über die Bewegungsinduktion (Generatorprinzip) und die damit verbundenen Gleichungen und Größen gesprochen haben, gehen wir im nächsten Kurstext auf der Thema Hysterese detailliert ein.
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