In diesem Kurstext thematisieren wir zusammen mit dir als Techniker den Energiehandel sowie den Energiemix /Strommix.
Für ein optimales Verständnis helfen dir zahlreiche, ausführliche Videoclips und viele anschauliche Rechenbeispiele zu dem Thema. Mehr zu diesem Thema und der Energietechnik findest du im Kurs: ENT1-Energieversorgung
Wir thematisieren sowohl den Energiemix der Stromerzeuger als auch den Energiehandel allgemein in diesem Zusammenhang.
Energiemix
Wenn du den Begriff Energiemix liest, kannst du dir womöglich im ersten Schritt gar nicht vorstellen was genau damit gemeint ist. Man könnte glauben, dass man dahergeht und viele verschiedene Energieträger in einen “Topf” wirft und gut vermengt. Das geht natürlich nicht, aber ist im übertragenden Sinne doch nicht ganz verkehrt.
Denn der Energiemix stellt einen Zusammenschluss von Energieträgern dar, welche zur Erzeugung von elektrischen Strom genutzt werden.
Nicht selten wirst du in Veröffentlichungen des Bundes auch die Bezeichnung Strommix finden.
Der Strommix setzt sich zu beinahe gleichen Teilen aus konventionellen sowie erneuerbaren Energieträgern zusammen.
Als konventionell gelten Kernenergie, Steinkohle, Braunkohle sowie Erdgas.
Zu den erneuerbaren Energieträgern zählen Biomasse, Photovoltaik (Sonnenenergie), Wasserkraft sowie Windkraft.
Aktuell wird mit Hilfe von Braunkohle (24,1 %) und Steinkohle (14 %) mehr als ein Drittel des Strombedarfs abgedeckt.
Seit diesem Jahr wird die Windkraft (22,2 %) die Spitzenposition bei der Stromerzeugung einnehmen und die Kernenergie (13,3 %) ist komplett aus dieser Liste entfallen – Stichwort: Atomausstieg.
Ein ähnliches Schicksal wird die Steinkohle und die Braunkohle ereilen, denn der Kohleausstieg ist beschlossene Sache.
Strommix
Der Strommix in der Energiewirtschaft bezieht sich auf die Zusammensetzung der verschiedenen Energiequellen, die zur Stromerzeugung verwendet werden. Er variiert von Land zu Land und kann sich im Laufe der Zeit aufgrund von politischen Entscheidungen, technologischen Fortschritten und Umweltüberlegungen verändern.
Typische Bestandteile des Strommixes sind:
1. Fossile Brennstoffe: Dazu gehören Kohle, Erdgas und Erdöl. Diese Quellen haben historisch gesehen einen Großteil der Stromerzeugung ausgemacht, sind aber wegen ihrer hohen CO2-Emissionen und anderer Umweltauswirkungen zunehmend umstritten.
2. Erneuerbare Energien: Dazu gehören Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie. Ihr Anteil am Strommix nimmt weltweit zu, da sie als sauberere Alternativen zu fossilen Brennstoffen angesehen werden. Ihr Beitrag kann jedoch je nach Standort und verfügbarer Ressourcen variieren.
3. Kernenergie: Kernkraftwerke erzeugen Strom durch Kernspaltung. Obwohl sie keine CO2-Emissionen während des Betriebs verursachen, sind sie aufgrund von Sicherheitsbedenken und der Entsorgung radioaktiver Abfälle umstritten. In einigen Ländern ist Kernenergie ein bedeutender Bestandteil des Strommixes, während andere sich von ihr abwenden.
4. Import/Export: Manche Länder importieren Strom, um ihren Bedarf zu decken, während andere Überschüsse exportieren. Dies kann den Strommix eines Landes beeinflussen, insbesondere wenn es geografisch nah an anderen Ländern liegt und Stromleitungen zur grenzüberschreitenden Stromübertragung vorhanden sind.
Die Zusammensetzung des Strommixes hat weitreichende Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und Energiepolitik. Länder streben oft danach, ihren Strommix zu diversifizieren und den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen, um Umweltziele zu erreichen und die Energieversorgungssicherheit zu verbessern.
Energiehandel
Energiehandel in der Energiewirtschaft bezieht sich auf den Kauf, Verkauf und Austausch von Energie, insbesondere Strom und Gas, zwischen verschiedenen Marktteilnehmern wie Energieerzeugern, Netzbetreibern, Großverbrauchern und Händlern. Dieser Handel findet auf verschiedenen Ebenen statt, von lokalen Märkten bis hin zu internationalen Handelsplätzen, und kann auf physischer oder finanzieller Basis erfolgen. Hier sind einige wichtige Aspekte des Energiehandels:
-
Spotmarkt: Auf dem Spotmarkt wird Energie zu aktuellen Marktpreisen gehandelt. Dies ermöglicht den unmittelbaren Kauf und Verkauf von Strom und Gas für kurzfristigen Bedarf, in der Regel für Lieferungen innerhalb von Stunden oder Tagen. Spotmärkte dienen oft als Referenz für langfristige Verträge.
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Terminmärkte: Auf Terminmärkten können Teilnehmer Verträge für den Kauf oder Verkauf von Energie zu einem späteren Zeitpunkt abschließen. Diese Verträge können Wochen, Monate oder Jahre im Voraus abgeschlossen werden und ermöglichen es den Beteiligten, sich gegen Preisschwankungen abzusichern oder langfristige Lieferverpflichtungen einzugehen.
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Börsen und Plattformen: Viele Länder haben spezialisierte Energiebörsen oder Handelsplattformen, auf denen Energie gehandelt wird. Diese Plattformen bieten transparente Preisbildung und Liquidität und erleichtern den Handel zwischen verschiedenen Marktteilnehmern.
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Bilateraler Handel: Neben dem Handel über Börsen können Energieunternehmen auch bilaterale Vereinbarungen abschließen, um direkt miteinander zu handeln. Diese Vereinbarungen können langfristige Lieferverträge oder kurzfristige Spotmarkttransaktionen umfassen.
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Regulierung und Marktintegration: Die Energiehandelsmärkte unterliegen oft staatlicher Regulierung, um Fairness, Transparenz und Markteffizienz sicherzustellen. In einigen Fällen werden regionale oder internationale Handelsmärkte geschaffen, um den grenzüberschreitenden Handel zu erleichtern und die Integration verschiedener Energiesysteme voranzutreiben.
Der Energiehandel spielt eine entscheidende Rolle für die Effizienz und Dynamik der Energiewirtschaft, da er es den Marktteilnehmern ermöglicht, ihre Bedürfnisse zu erfüllen, Risiken zu managen und von Marktchancen zu profitieren
Der Energiehandel und die Energiebörse in Leipzig dienen der
- Strukturierung,
sowie
- Verteilung
sowie
- Organisation
der Energiewirtschaft.
Aufgaben und Tätigkeitsbereiche des Energiehandels
Nachfolgend haben wir dir die Aufgaben des Energiehandels aufgeführt unterschieden in die Aufgabenbereiche Optimierung und Handel:
Optimierung:
- Verbesserung des Portfolio- und Risikomanagements
sowie
- strategische Entwicklung von Plänen für Kraftwerkseinsätze
sowie
- Aufbau von Energiespeichern
sowie
- Gewährleistung der Energiebeschaffung
außerdem
- Kontrolle der Energiebezugsverträge
als auch
- Nachfragebündelung im Hochspannungsnetz (Strom)
zudem
- Nachfragebündelung im Hochdrucknetz (Gas)
und
- Unterstützung des Energievertriebs
Handel:
- Durchführung von physikalischen Handelsgeschäften (Stoffe, Energien)
sowie
- Durchführung von damit verbundenen finanziellen Handelsgeschäften
als auch
- Bereitschaft spekulative und offene Positionen abzuwickeln
und
- Durchführung von Abitragegeschäften.
Nachdem wir uns den Energiemix und den Energiehandel angeschaut haben, folgt im kommenden Kurstext das Thema Aufbau der Gaswirtschaft in Deutschland.
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