(WT2-13) – Normung durch Werkstoffnummern

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In diesem Kurstext erklären wir dir alles Wissenswerte rund um das Thema Werkstoffnummern für deine Weiterbildung zum Techniker. Denn Werkstoffnummern können wir überall begegnen, weshalb du deren Aufbau kennen solltest.

 

„Jeder Werkstoff, der in der Industrie oder im Alltag genutzt wird, erhält eine siebenstellige Werkstoffnummer. Kein Werkstoff bleibt davon verschont.“

 

Werkstoffnummer
Werkstoffnummer

 


Werkstoffnummern – Grundlegendes


Die Werkstoffnummern werden für metallische sowie nichtmetallische Werkstoffe vergeben. Denn mit Hilfe der Werkstoffnummer kann der Techniker die Beschaffenheit und die Eigenschaften ganz genau ermitteln.

 

Im nächsten Video findest du noch mal eine Zusammenfassung des Kurstextes und zusätzliche Informationen zum Thema


Lernclip
Werkstoffnummern

 

Eine Werkstoffnummer unterteilt sich in fünf Bereiche.

 

Werkstoffnummern - Übersicht
Werkstoffnummern – Übersicht

 

  • Bereich 1 : An der ersten Stelle steht die Angabe zur Werkstoffhauptgruppe

sowie

  • Bereich 2: An der zweiten und dritten Stelle steht die Angabe zur Sortenklasse.

sowie

  • Bereich 3: Die vierte bis fünfte Stelle beinhaltet die Zählnummer der jeweiligen Sortenklasse des Werkstoffs. Diese werden in Klammern ( ) angegeben.

sowie

  • Bereich 4: An der sechsten Stelle stehen die Gewinnungsverfahren.

sowie

  • Bereich 5: Die siebte und letzte Stelle gibt Auskunft über den Behandlungszustand.

 

Welche Angabe sich in welchem Bereich erlesen lässt, zeigen wir dir nachfolgend:

 


Werkstoffnummern – Werkstoffhauptgruppe (1. Bereich – 1. Stelle)


Die erste Stelle einer Werkstoffnummer beinhaltet die Angabe der Werkstoffhauptgruppe. Hier steht eine Ziffer zwischen 0-9.

 

undefiniert
Übersicht: Werkstoffhauptgruppen

Hauptgruppe: Eisen und Stahl

0 = Eisen (Roheisen, Gusseisen, Eisenlegierungen sowie Sonderguss)

1 = Stahl (Massenstähle, Qualitätsstähle, unlegierte Edelstähle, Werkzeugstähle, Baustähle, sowie andere Stähle.

Hauptgruppe: Nichteisenmetalle

2 = Schwermetalle ohne Eisen (Kupfer, Kupferlegierungen, Zink, Zinklegierungen, Cadmium, Cadmiumlegierungen, Blei, Bleilegierungen, Zinn, Zinnlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, Kobalt sowie Kobaltlegierungen)

3 = Leichtmetalle (Aluminium, Aluminiumlegierungen, Magnesium sowie Magnesiumlegierungen)

Hauptgruppe: Nichtmetallische Werkstoffe

4 =

5 =

6 =

7 =

8 =

Hauptgruppe: Interne Nutzung

9 = Freie Vergabe für experimentelle Werkstoffe wie neue Legierungen

 


Werkstoffnummern – Sortenklasse (2. Bereich – 2. Bis. 3. Stelle)


Die Sortenklasse gibt dir Auskunft darüber um welche Sorte von Werkstoff es sich in der jeweiligen Hauptgruppe handelt.

 


Sortenklassen der ersten Hauptgruppe


Bezogen auf die erste Hauptgruppe (1) können wir ab hier unterscheiden zwischen Stahlsorten wie Baustahl, Werkzeugstahl sowie Automatenstahl, usw. Darüber hinaus können wir aus dieser Angabe auch Informationen zum Kohlenstoffgehalt oder anderer physikalischer und chemischer Eigenschaften wie Korrosionsbeständigkeit, elektrische sowie magnetische Eigenschaften ableiten.

Nachfolgend siehst du eine Auflistung der Sortenklassen für die 1. Hauptgruppe:

 

undefiniert
Übersicht: Sortenklasse der 1. Hauptgruppe!
  • 00 = Grundstahlsorte

sowie

  • 01 – 07 = Unlegierter Qualitätsstahl

sowie

  • 08 – 09 = Legierter Qualitätsstahl

sowie

  • 10 – 19 = Unlegierter Edelstahl (Baustähle und Werkzeugstähle)

sowie

  • 20 – 29 = Legierter Edelstahl – Werkzeugstahl (mit verschiedenen Legierungselementen)

sowie

  • 30 – 39 = Legierter Edelstahl – unterschiedliche Stahlsorten (Schnellarbeitsstahl, Wälzlagerstahl, Stähle mit besonderen physikalischen Eigenschaften)

sowie

  • 40 – 49 = chemisch beständige Stähle – nichtrostende und hitzebeständige Stahlsorten

sowie

  • 50 – 89 = Baustähle mit unterschiedlichen Legierungselementen.

 


Sortenklassen der 2. und 3. Hauptgruppe


Bei der zweiten und dritten Hauptgruppe (2 und 3) können wir die nichteisenhaltigen Werkstoffe wie Kupfer, Chrom, Mangan, Aluminium, Titan, Silber, Gold, sowie alle anderen metallischen Elemente voneinander unterscheiden.

 

 


Werkstoffnummern – Zählnummern (3. Bereich – 4. Bis 5. Stelle)


Die Zählnummern kennzeichnet, dass sie diese Unterteilung fortsetzen. Denn hinter jeder Sortenklasse stehen wiederum unterschiedliche Ausprägungen des jeweiligen Werkstoffs. Jedoch können wir hier keine neuen Informationen über die chemische Zusammensetzung des Werkstoffs erlangen. Besonders ist hier, dass die Angabe der Zählnummern in runden Klammern erfolgt.

 

 


Werkstoffnummer – Gewinnungsverfahren / Zustandsgruppe (4. Bereich – 6. Stelle)


Die 6. Stelle ist besonders, denn hier existiert je nach Werkstoffhauptgruppe eine andere Angabe.

 

Merk's dir!
Merk's dir!

So beinhaltet diese für die 1. Hauptgruppe ganz andere Informationen als in der 2. Hauptgruppe.

 


Gewinnungsverfahren bei 1. Hauptgruppe


Ausgehend von der 1. Hauptgruppe erhalten wir hier Informationen über der entsprechende Gewinnungsverfahren. Wenn es sich um Stahl handelt, können wir zwischen 10 (also 0-9) unterschiedlichen Verfahren unterscheiden:

 

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Übersicht: Gewinnungsverfahren der 1. Hauptgruppe!
  • 0 = nicht näher definiert, bedeutungslos

sowie

  • 1 = unberuhigter Thomasstahl

sowie

  • 2 = beruhigter Thomasstahl

sowie

  • 3 = unberuhigt, andere Erschmelzungsart

sowie

  • 4 = beruhigt, andere Erschmelzungsart

sowie

  • 5 = unberuhigter Siemens-Martin-Stahl

sowie

  • 6 = beruhigter Siemens-Martin-Stahl

sowie

  • 7 = unberuhigter Sauerstoffaufblas-Stahl

sowie

  • 8 = beruhigter Sauerstoffaufblas-Stahl

sowie

  • 9 = Elektrostahl

 


Übersicht: Zustandsgruppe der 2. und 3. Hauptgruppe


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Übersicht: Zustandsgruppe der 2. und 3. Hauptgruppe!

Zustandsgruppe bei 2. und 3. Hauptgruppe

  • 0 = unbehandelt

sowie

  • 1 = weich

sowie

  • 2 = kaltverfestigt durch Zwischenhärten

sowie

  • 3 = kaltverfestigt durch anderes Verfahren

sowie

  • 4 = lösungsgeglüht

sowie

  • 5 = lösungsgeglüht, kalte Nachbearbeitung

sowie

  • 6 = warmausgehärtet, keine Nachbearbeitung

sowie

  • 7 = warmausgehärtet, kalte Nachbearbeitung

sowie

  • 8 = entspannt, ohne vorherige Kaltverfestigung

sowie

  • 9 = sonderbehandelt

 

 


Werkstoffnummern – Behandlungszustand (5. Bereich – 7. Stelle)


An der 7. Stelle findest du Angaben zum Behandlungszustand. Da es sich um eine einstellige Zahl handelt, gilt, dass wir 10 Behandlungszustände unterscheiden können:

 

undefiniert
Übersicht: Behandlungszustand
  • 0 = unbehandelt

sowie

  • 1 = normalgeglüht

sowie

  • 2 = weichgeglüht

sowie

  • 3 = warmbehandelt

sowie

  • 4 = zähvergütet

sowie

  • 5 = vergütet

sowie

  • 6 = kaltvergütet

sowie

  • 7 = kaltverfestigt

sowie

  • 8 = kaltverfestigt, Federhärte

sowie

  • 9 = sonderbehandelt

 


Beispiel


undefiniert
Beispiel: 1.0565.82

 

Werkstoffnummern - Beispiel
Werkstoffnummern – Beispiel

 

Aus dieser Werkstoffnummer können wir folgende Informationen ableiten:

1 = Stahl

sowie

05 = unlegierter Qualitätsstahl mit einem Kohlenstoffgehalt von C = 0,25 – 0,55 % und einer Zugfestigkeit von  Rm = 500 - 700 \frac{N}{mm^2}

sowie

65 = Zählnummer des unlegierten Qualitätsstahls

sowie

8 = beruhigter Sauerstoffaufblas-Stahl

und

2 = normalgeglüht

 

undefiniert
  “Im kommenden Kurstext stellen wir dir ausführlich die Prüfnormen sowie Begriffsnormen vor.”

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