Zink – Grundlagen
Es zählt ebenfalls zur Gruppe der Nichteisenmetalle. Im Periodensystem findest du es unter dem Elementsymbol Zn und der Ordnungszahl 30.
Es steht in der 2. Nebengruppe, beziehungsweise Gruppe 12 (IUPAC-Bezeichnung), Erdalkalimetalle. Es ist ein Übergangsmetall.
Der Name Zink entstammt Wort Zind abgeleitet von Zahn oder Zacke. Zacke weil es aus dem schmelzflüssigen Zustand zackenartig erstarrt.
Schon im Altertum war es ein Legierungsbestandteil für die Herstellung von Messing.
Ab dem 14 Jahrhundert wurde es als eigenständiges Material in Indien verwendet.
Weltmarkt, Vorkommen, Handel
Es ist ein Metall, dass an den Weltmärkten mit einem Preis von ca. 1350 EUR/t gehandelt wird. Daher ist der Handel mit sowie das Recyclen von dem Metall ein interessanter Wirtschaftszweig.
Es steht in der Liste der häufigsten Elemente in der Erdkruste an 24. Stelle und liegt dort vorwiegend gebunden vor. Die Produktionsmenge liegt seit Jahren bei ungefähr 13,4 Mio. Tonnen pro Jahr. Darüber hinaus wurden 14 Mio. Tonnen über Recycling-Kreisläufe gewonnen.
Der Abbau von Zinksulfiderzen, also dem Ausgangsmaterial von dem Metall, findet vorrangig in China, Peru, Australien, USA und Mexiko statt.
Die Produktion vom Reinmetall oder einer Legierungen des Metalls führen die Länder China, Australien, Kanada, Peru sowie USA an. China dominiert diese Liste mit 5.100 t pro Jahr vor dem 2. Platz Peru mit 1400 t pro Jahr.
Die größten Reserven zur Förderungen besitzen Australien (64.000 t), China (41.000 t), Peru (28.000 t) sowie Mexiko (20.000 t) und Kasachstan (13.000 t)
Eigenschaften
Nachfolgend findest du eine Auflistung der wichtigsten Eigenschaften des Metalls.
- Die Gitterstruktur ist hexagonal.
sowie
- In Kontakt mit der Umgebungsluft reagiert es mit Sauerstoff und bildet an der Oberfläche eine beständige sowie dichte Oxidschicht aus. Die Reaktion mit heißem Wasser fällt äußerst stark aus und in Verbindung mit Sauerstoff sowie Flammen ist es entzündlich.
sowie
- Die Dichte beträgt . Somit zählt es zu den Schwermetallen und eignet sich hervorragend für Legierungen.
sowie
- Der Schmelzpunkt liegt bei 419,53 °C und die Siedetemperatur liegt bei 907 °C
sowie
- Die elektrische Leitfähigkeit beträgt [S = Siemens, m = Leiterlänge]
sowie
- Die Zugfestigkeit liegt bei der Reinform bei .
sowie
- Bei Raumtemperatur ist das Metall spröde, jedoch ab einer Temperatur von 120 °C wird es duktil und gut formbar.
sowie
- Der E-Modul (Elastizitätsmodul) liegt bei ca. 95 GPa und bei gewalztem Zink bei ca. 120 GPa.
sowie
- Die Wärmeleitfähigkeit ist mit vergleichsweise mittelmäßig.
Es ist auch ein sehr wichtiger Bestandteil der Enzyme (in 200 verschiedenen) in unserem Körper und den Körper aller Lebewesen. Fleisch, Käse, Kürbiskerne, Linsen und weitere Lebensmittel enthalten das Metall als Spurenelement. Besonders Erdnüsse enthalten relativ viel dieses Metalls.
Herstellung
Im Grundzustand liegt das NE-Metall chemisch gebunden in
- Zinksulfid ()
sowie
- Zinkspat ()
sowie
- Kieselzinkerz ()
vor.
Liegt es in Reinform vor, so wird mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Verfahren erzeugt. Wir unterscheiden für die Erzeugung aus dem oxidischen Zustand die
- Verhüttung (60%) – Trockenes Verfahren (thermisch)
und
- Elektrolyse (40%) – Nasses Verfahren (elektrolytisch)
Welches Verfahren letztlich ausgewählt wird, richtet sich nicht nach dem späteren Verwendungszweck, sondern nach der vor Ort am kostengünstigsten Energieform.
Zinkoxid
Wir bereits erwähnt liegt uns der Rohstoff in Form von Zinksulfid und -spat vor. Für eine weitere Verarbeitung benötigen wir jedoch die Oxidform. Um dieses aus der jeweiligen Rohstoffform gewinnen zu können, nutzt man zwei unterschiedliche Verfahren.
Zinksulfid
Um das Oxid aus Zinksulfid zu erhalten, röstet man dieses. Die chemische Reaktionsgleichung hierfür ist:
Zinkspat
Um Oxid aus Zinkspat zu erhalten, brennt man dieses. Hier ist die chemische Reaktionsgleichung folgende:
Verhüttung von Zinkoxid – Verfahren
Hier findet die Reaktion bei einer Prozesstemperatur von 1100-1300 °C statt. Als Reaktionsraum dient dabei ein Muffelofen. Da das Metall bei einer Temperatur von 908 °C in den gasförmigen Aggregatszustand übergeht, liegt es im Ofen gasförmig vor.
Dadurch wird die Reaktion zwar beschleunigt, jedoch neigt es im gasförmigen Zustand zur Tröpfchenbildung und in Kontakt mit der Umgebungsluft bildet sich eine Oxidschicht aus, womit wir durch diese Rückreaktion erneut beim Zinkoxid wären. Deshalb gilt es einen Kontakt mit Sauerstoff gänzlich zu vermeiden. Ein hingegen willkommener Reaktionspartner ist hingegen Kohle, bzw. das bei der Verhüttung von diesem und anderen Metallen sich bildende Kohlenmonoxid.
Im Boudouard-Gleichgewicht kann es als Gas an der gesamten Oberfläche des Erzes reduzieren.
Reaktionsgleichungen:
Dabei steht (s) = solid (fest) und (g) = gas (gasförmig)
Das Boudouard-Gleichgewicht ist wie folgt:
Daraus erhält man,
Der Gehalt des Rohmetalls liegt nach Abschluss der Verhüttung bei ca. 98%. Aufgrund der noch in der Rohform befindlichen Nebenprodukte wie Eisen, Blei, Cadmium sowie Arsen, schließt sich an die Verhüttung zumeist eine Reinigung an.
Diese erfolgt über eine zweischrittige fraktionierende Destillation. Denn jedes Metall besitzt einen unterschiedlichen Siedepunkt, der uns hier zum Nutzen wird.
Destillation – Schritt 1
Leider liegt der Siedepunkt von Cadmium (767,3 °C) unterhalb von Rohzink (908,5 °C), weshalb diese zuerst gemeinsam von den anderen Fraktionen Blei (1751 °C) und Eisen (3070 °C) getrennt werden müssen.
Bei einer Prozesstemperatur unterhalb von 1500 °C verbleiben Blei und Eisen im Rückstand. Cadmium und Rohzink haben sich verflüchtigt und kondensieren anschließend.
Destillation – Schritt 2
Uns liegt jetzt ein eisen- und bleifreies Metall vor, das in zweiten Destillationsschritt zusammen mit dem Cadmium soweit erhitzt wird, dass das Cadmium sich verflüchtigt und das Feinzink mit einer Reinheit von 99,99 % in flüssiger Form zurückbleibt.
Abschließend kühlt man die Schmelze wieder ab und verarbeitet sie weiter.
Elektrolyse von Zinkoxid – Verfahren
Bei der Elektrolyse wird das Oxid in einer Zinksulfatlösung mit Schwefelsäure extrahiert. Durch die Elektrolyse sammelt sich das Elektrolytzink an den Aluminiumkathoden an und wird alle 24 Stunden abgezogen. Die Anoden bestehen aus Blei.
Anschließend kann das es umgeschmolzen werden.
Verwendung
Das Metall wird in vielen Bereichen der Industrie verwendet. Als Überzug schützt es Metalle wie Eisen vor einer Korrosion. Hierbei unterscheiden wir zwischen dem Feuerverzinken und dem Galvanisieren durch Eintauchen in das flüssige Metall. Durch letzteres wird der metallische Werkstoff mit einer Zinkschicht versehen.
Hauptsächlich dient es zum Schutz vor Korrosion. Selbst wenn Bereiche des Metalls nicht von einer Schicht überzogen sind, wird es durch die Fernwirkung geschützt. Dies ist eine Eigenschaft, die dieses Metall besonders auf den Außeneinsatz so attraktiv macht.
Zudem wird das Metall in Zink-Mangan-Zellen eingesetzt und geht somit als Bestandteil in Batterien ein.
Legierungen
Als Legierungselement kann es maßgeblich Einfluss auf die Beständigkeit von anderen Metallen nehmen indem es bestimmte Eigenschaften verstärkt und störende Eigenschaften unterdrückt.
So kann es auch genutzt werden, um Gold oder Silber aus bestehenden Legierungen abzutrennen.
Nennenswerte Legierungen sind:
Kupfer-Zink-Legierungen (CuZn): Messing
Kupfer-Nickel-Zink-Legierungen (CuNiZn): Neusilber
Reinform
In erster Linie nutzt man es als Überzugsmaterial. Ihm kommt im Stahl- und Maschinenbau die Aufgabe des Korrosionsschutzes von Eisen und Stahl zu.
Als Konstruktionswerkstoff wird des für Anoden sowie Druckplatten in galvanischen Elektrolysezellen verwendet.
Auch in der Bauwirtschaft wird das Metall als Titanzink verwendet.
Beispiele für die Verwendung im Bauwesen sind:
- Dachrinnen,
sowie
- Fallrohre
sowie
- Dacheindeckungen
sowie
- Traufbleche
Weitere Beispiele bei denen das Metall eingesetzt wird:
- Fahrzeuge
sowie
- Wasserhähne
sowie
- Sonnencreme
Im Solznic-Verfahren nutzt man das Metall zur Erzeugung von Wasserstoff. In zwei Schritten wird Zinkoxid zuerst durch Wärmeeinfluss (Sonne) in Zink und Sauerstoff aufgetrennt und anschließend das Metall zusammen mit Wasser zu dem Oxid und Wasserstoff umgewandelt. Dank des Metalls wird das Wasser aufgespalten.
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