In diesem Kursabschnitt starten wir mit der Betrachtung von weiteren Metallen, also Nichteisenmetalle, die auch innerhalb deiner Weiterbildung oder im Betrieb begegnen werden.
🔗 Weiterführende Videos zu diesen Metallen:
🎥 Nichteisenmetalle einfach erklärt
🎥 Reinelemente und Legierungen
🎥 Leichtbau mit Aluminium und Titan
Hierzu stellen wir dir in den kommenden Kurstexten nacheinander
- Titan
- Kupfer
- Aluminium
- Zink
Stellvertretend für eine Große Anzahl von diesen Metallen vor.

Was ist ein Nichteisenmetall?
Definition
▶ Ein Nichteisenmetall ist ein Metall oder eine Legierung, bei der der Eisenanteil weniger als 50 % beträgt.
Sie lassen sich in verschiedene Kategorien unterteilen, z. B. Leichtmetalle, Schwermetalle, Edelmetalle, unedle Metalle und Legierungen.
💡 Typische Beispiele für diese Metalle sind:
-
Leichtmetalle: Aluminium, Titan, Magnesium
-
Schwermetalle: Kupfer, Zink, Zinn, Blei
-
Edelmetalle: Gold, Silber, Platin
-
Unedle Metalle: Aluminium, Zink, Magnesium
📌 Wichtig:
Im Gegensatz zu Eisenmetallen wie Stahl sind NE-Metalle oft korrosionsbeständiger, leichter und besitzen besondere elektrische oder thermische Eigenschaften.
Einordnung der Metalle nach Eigenschaften
1️⃣ Nichteisenmetall nach Dichte unterteilt
-
Leichtmetalle: Dichte < 5 g/cm³ (z. B. Aluminium, Magnesium, Titan)
-
Schwermetalle: Dichte ≥ 5 g/cm³ (z. B. Kupfer, Blei, Zink)
2️⃣ Nichteisenmetall nach chemischem Verhalten unterteilt
-
Edelmetalle: Gold, Silber, Platin (reagieren kaum mit Sauerstoff, daher korrosionsbeständig)
-
Unedle Metalle: Aluminium, Magnesium, Zink (reagieren schnell mit Sauerstoff, daher anfällig für Korrosion)
3️⃣ Reine Metalle vs. Legierungen
-
Reinmetalle: Gold, Silber, Kupfer, Aluminium
-
Legierungen: Bronze (Kupfer + Zinn), Messing (Kupfer + Zink), Aluminiumlegierungen
Wichtige Beispiele und Anwendungen
Metall | Eigenschaften | Anwendungen |
---|---|---|
Kupfer | Hohe elektrische Leitfähigkeit, korrosionsbeständig | Stromleitungen, Münzen, Wasserrohre |
Aluminium | Leicht, gut formbar, rostbeständig | Flugzeugbau, Karosserien, Verpackungen |
Titan | Sehr fest, korrosionsbeständig, leicht | Medizintechnik, Flugzeugbau, Implantate |
Zink | Korrosionsschutz, niedrigschmelzend | Verzinkung, Batterien, Legierungen |
Gold | Korrosionsbeständig, hohe Leitfähigkeit | Schmuck, Elektronik, Währungsreserven |
Silber | Beste elektrische Leitfähigkeit, antibakteriell | Spiegel, Medizin, Schmuck |

- Elektrische Leiter wie Kabel oder Stromschienen (U-Bahn) – Werkstoffe: Kupfer, Silber sowie Gold
- Lagerwerkstoff (um Bauteile physikalisch zu lagern) für Motoren wie Pleuellager oder Kurbelwellenlager – Werkstoffe: Titan
- Beschichtungswerkstoff (Schutz vor Rost) wie Verzinnen oder Verzinken – Werkstoffe: Zinn sowie Zink
- Bauwerkstoff wie Dachrinnen, Fallrohre, Kupferdächer – Werkstoffe: Kupfer, Zink, Blei
- Leichtbauwerkstoffe für Flugzeuge wie Tragflächen und Rumpf – Werkstoffe: Aluminium, Magnesium, Titan
- Stromspeicherung für Autobatterien oder Akkumulatoren – Werkstoffe: Blei
- Behälterwerkstoffe für Lebensmittel und Getränke (Braukessel – siehe Bild oben) – Werkstoffe: Kupfer
- Schmuck- und Münzwerkstoffe für Schmuck und Münzen – Werkstoffe: Kupfer, Gold, Silber, Zinn
Diese Kategorie beinhaltet alle Metalle, die kein Eisen enthalten, sowie alle metallischen Legierungen bei den Eisen nicht als Hauptelement auftritt. Das bedeutet, dass der Reineisenanteil unterhalb von 50 % liegen muss.
Edelmetalle und unedle Metalle
Eine weitere Möglichkeit NE-Metalle einzuteilen, ist die Unterscheidung zwischen unedlen Metallen und Edelmetallen.

Unedle Metalle
Unedle Metalle kennzeichnet, dass sie in einer normalen Umgebung sehr schnell mit der Umgebungsluft, genauer gesagt Sauerstoff, reagieren und daher korrosionsanfällig sind.
Edelmetalle
Edelmetalle hingegen reagieren im direkten Vergleich mit unedlen Metallen sehr wenig mit der Umgebung und werden daher als besonders korrosionsbeständig klassifiziert.
- Kupfer,
- Silber,
- Gold,
- Ruthenium,
- Rhodium,
- Palladium,
- Rhenium,
- Osmium,
- Iridium,
- Platin,
- Quecksilber
Reinmetalle und Legierungen
Innerhalb der Nichteisenmetalle wird weiterhin zwischen Reinmetallen und NE-Legierungen unterschieden.
Gemeinsame haben diese Metalle, dass Sie zu dieser Gruppe gehören. Das bedeutet, dass kein Eisen in ihnen enthalten ist, so wie es bei Stahl der Fall ist.

Dabei unterscheiden wir Reinmetalle und NE-Legierungen.
Reinmetalle – Eigenschaften
Reinmetalle können eindeutig über ihr chemisches Symbol und ihren Reinheitsgrad in Prozent bezeichnet werden. Da viele Edelmetalle auch für Schmuck und Münzen eingesetzt werden, hat sich auch die Kennzeichnung Karat sowie Feingehalt etabliert.
- Edelmetalle: Hier handelt es sich um Metalle wie Gold oder Silber
- Schwermetalle: Hier handelt es sich um Metalle wie Platin, Osmium, Iridium oder Rhenium
- Leichtmetalle: Zu dieser Gruppe zählen Metalle wie Aluminium,
Unterschied Schwermetalle und Leichtmetalle – Dichte
Die Dichte von Schwermetallen liegt bei
Die Dichte von Leichtmetallen liegt bei
Videoclip – (Reinelemente)
Im nächsten Video findest du noch mal eine Zusammenfassung des Kurstextes und zusätzliche Informationen zum Thema.
Reinelemente
NE-Legierungen – Eigenschaften
Eine NE-Legierungen besteht aus mindestens zwei unterschiedlichen Elementen, wobei eines der Elemente als Hauptbestandteil eingeht. Als Hauptelemente sind alle Metalle außer Eisen berücksichtigt.
Um den Titel NE-Legierung zu erhalten muss der Anteil an Eisen geringer als 50 % entsprechen.
Seit dem Jahr 2001 werden die Legierungsgehalte in Masseprozent angegeben, wenn ihr Gehalt mehr als 1 % beträgt.
Die NE-Legierungen können unterschieden werden in:
- Knetlegierungen
- Gusslegierungen
- Buntmetalllegierungen
- Weißmetalle.
Leichtmetalle und Schwermetalle
Die letzte Unterscheidung für Buntmetalle die wir nun vornehmen ist hinsichtlich ihrer Dichte. Dabei unterscheiden wir zwischen Leicht– und Schwermetallen:

Leichtmetalle – Eigenschaften
Die Dichte von diesen Metallen liegt unterhalb von dem Grenzwert
Es wird auch nicht unterschieden ob es sich jetzt um ein Reinmetall oder eine Legierung handelt.
Die für die Industrie wichtigsten Leichtmetalle sind:
- Aluminium
- Titan
- Magnesium
Alle finden ihren Nutzen im Fahrzeugbau, Flugzeugbau oder in der Raumfahrt.
Videoclip – Leichtbau
Leichtbau mit Leichtmetallen ”]
Schwermetalle – Eigenschaften
Die Dichte von diesen Metallen liegt bei gleich oder oberhalb von
Auch hier wird nicht zwischen Reinmetallen und Legierungen unterschieden.
Die wichtigsten Schwermetalle sind
- Kupfer
- Zink
- Zinn
Ihre Verwendung ist vielfältig. So wird Kupfer vorrangig in der Elektroindustrie verwendet. Zink dient als Korrosionsschutz und Zinn wird meistens zur Herstellung von Konservendosen verwendet. Andere Schwermetalle gehen als Legierungselement in Stahl ein.
Praxisbeispiele aus der Industrie
🛩 Flugzeugbau:
Titan und Aluminium werden für Tragflächen und Rumpf eingesetzt, da sie eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht bieten.
🔩 Automobilindustrie:
Aluminiumlegierungen werden für Motoren, Karosserien und Felgen verwendet, um Gewicht und Kraftstoffverbrauch zu reduzieren.
💡 Elektrotechnik:
Kupfer ist der Standardwerkstoff für Stromleitungen, da es eine sehr hohe elektrische Leitfähigkeit besitzt.
🏠 Bauwesen:
Zink wird als Korrosionsschutz für Dächer und Dachrinnen eingesetzt. Aluminium kommt in Fensterrahmen und Fassaden zum Einsatz.
💎 Schmuckherstellung:
Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin sind für hochwertigen Schmuck sowie Uhren unersetzlich.
Mögliche Fragestellungen | Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Warum sind Nichteisenmetalle so wichtig für die Industrie?
🔹 NE-Metalle bieten eine Kombination aus geringem Gewicht, hoher Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und elektrischer Leitfähigkeit. Sie sind unverzichtbar in der Luft- und Raumfahrt, Elektrotechnik, Automobilindustrie und vielen weiteren Bereichen.
2. Was ist der Unterschied zwischen Buntmetallen und Nichteisenmetallen?
🔹 Der Begriff “Buntmetalle” ist eine Untergruppe dieser Metalle und umfasst Metalle wie Kupfer, Bronze, Messing und Zink, die oft eine charakteristische Farbe haben.
3. Sind Nichteisenmetalle magnetisch?
🔹 Nein, die meisten NE-Metalle sind nicht magnetisch (z. B. Aluminium, Kupfer, Titan). Es gibt jedoch Ausnahmen wie Nickel oder bestimmte Legierungen.
4. Welche NE-Metalle sind die besten elektrischen Leiter?
🔹 Die besten elektrischen Leiter unter diesen Metallen sind Silber, Kupfer und Gold. Kupfer wird aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses am häufigsten für Stromleitungen genutzt.
5. Was ist der Hauptvorteil von Aluminium gegenüber Stahl?
🔹 Aluminium ist viel leichter als Stahl, korrosionsbeständiger und besser formbar, was es ideal für Flugzeuge, Autos und Verpackungen macht.
Zusammenfassung
✅ NE-Metalle sind Metalle und Legierungen mit weniger als 50 % Eisenanteil.
✅ Sie sind in der Technik und Industrie weit verbreitet – von der Luftfahrt über die Automobilindustrie bis zur Elektrotechnik.
✅ Die wichtigsten Kategorien sind Leichtmetalle, Schwermetalle, Edelmetalle und unedle Metalle.
✅ Kupfer, Aluminium, Titan, Zink und Gold gehören zu den bedeutendsten NE-Metallen mit vielseitigen Anwendungen.
✅ Sie zeichnen sich durch ihre Korrosionsbeständigkeit, elektrische Leitfähigkeit und geringes Gewicht aus.
💡 Merke:
Wer sich mit Werkstoffen in der Technik beschäftigt, kommt an diesen Metallen nicht vorbei. Ihr breites Einsatzspektrum macht sie unverzichtbar für moderne Technologien und nachhaltige Innovationen.
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