[PR2] Materialbedarf | Definition, Beispiele, Besonderheiten

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In dieser Kurseinheit befassen wir uns mit der Materialbedarfsplanung und den Materialbedarfen, die in diesem Zusammenhang unterschieden werden können. 

Materialbedarf | Übersicht
Materialbedarf | Übersicht

 

Was ist die Materialbedarfsplanung?

Definition

Materialbedarfsplanung?

Die Materialbedarfsplanung ist ein wesentlicher Bestandteil der Produktions- und Logistikplanung. Sie umfasst die Ermittlung der benötigten Materialien, um eine geplante Produktion ohne Verzögerungen durchführen zu können. Dabei unterscheidet man verschiedene Bedarfsarten, die sowohl den Gesamtbedarf (Bruttobedarf) als auch den verfügbaren Bedarf (Nettobedarf) sowie primäre und sekundäre Anforderungen berücksichtigen.

 

Merk’s dir!

Die Hauptziele der Materialbedarfsplanung sind:

  • Sicherstellung der Materialverfügbarkeit
  • Minimierung von Lagerkosten
  • Vermeidung von Produktionsunterbrechungen
  • Optimierung von Beschaffungsprozessen 

 

Die verschiedenen Kategorien der Bedarfsplanung

In der nachfolgenden Abbildung sind alle relevanten Materialbedarfe aufgeführt. 

Materialbedarf | Übersicht
Materialbedarf | Übersicht

 

1. Bruttobedarf vs. Nettobedarf

Die Unterscheidung zwischen Bruttobedarf und Nettobedarf ist essenziell, um die tatsächlichen Anforderungen an Materialien zu bestimmen.

Bruttobedarf

Der Bruttobedarf umfasst den gesamten Materialbedarf, der zur Erfüllung der Produktionspläne erforderlich ist. Er berücksichtigt sowohl den Primärbedarf (Endprodukte) als auch den Sekundärbedarf (Materialien und Baugruppen).

Beispiel!

Ein Unternehmen benötigt 1000 Einheiten eines Materials für die Produktion eines Produkts – das ist der Bruttobedarf.

 

Nettobedarf

Der Nettobedarf ergibt sich, wenn der Bruttobedarf um vorhandene Lagerbestände und offene Bestellungen reduziert wird.

Beispiel!

Der Bruttobedarf beträgt 1000 Einheiten. Im Lager befinden sich 200 Einheiten, und 100 Einheiten sind bereits bestellt. Der Nettobedarf beträgt somit 700 Einheiten.

 

Formel: Nettobedarf

\text{Nettobedarf} = \text{Bruttobedarf} - \text{Lagerbestand} - \text{Bestellungen im Zulauf} 

 

Sicherheitsbestand

Der Sicherheitsbestand ist ein festgelegter Mindestbestand an Materialien, der als Puffer dient, um unvorhergesehene Ereignisse wie Lieferverzögerungen oder Nachfragespitzen abzufedern.

Ziel: Minimierung des Risikos von Produktionsstillständen.

 

2. Primärbedarf vs. Sekundärbedarf

Die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundärbedarf hilft bei der Planung, welche Materialien auf welcher Ebene benötigt werden.

Primärbedarf

Der Bedarf an fertigen Produkten oder Dienstleistungen, der direkt aus Kundenaufträgen oder internen Planungen resultiert.

Beispiel!

Ein Unternehmen plant die Produktion von 500 Autos. Der Primärbedarf beträgt 500 Autos.

 

Sekundärbedarf

Der Bedarf an Komponenten, Baugruppen oder Rohstoffen, die zur Herstellung der Endprodukte benötigt werden.

Beispiel!

Jedes Auto benötigt 4 Reifen. Der Sekundärbedarf für 500 Autos beträgt 2000 Reifen.

 

Zusammenhang: Der Sekundärbedarf ergibt sich aus dem Primärbedarf durch die Analyse von Stücklisten oder Rezepturen.

 

Zusätzliche Kategorien der Bedarfsplanung

Tertiärbedarf

Bedarf an Hilfs- und Betriebsstoffen, wie Schmieröl oder Verpackungsmaterial.

Zusatzbedarf

Ungeplante Bedarfe, z. B. für Reparaturen oder Sonderproduktionen.

 

Beispiel:

Beispiel!

Angenommen, ein Unternehmen plant die Produktion von 1000 Einheiten eines Produkts pro Monat und benötigt dafür jeweils 2 Kilogramm eines bestimmten Materials. Der aktuelle Lagerbestand beträgt 200 Kilogramm, und der Sicherheitsbestand beträgt 100 Kilogramm. Die Materialbedarfsplanung könnte wie folgt aussehen:

  • Bruttobedarf: (1000 Einheiten/Monat) x (2 kg/Einheit) = 2000kg/Monat
  • Nettobedarf: (2000 kg/Monat) − 200kg = (1800 kg/Monat)
  • Sicherheitsbestand: 100kg

In diesem Beispiel wäre der Nettobedarf für das Material 1800 Kilogramm pro Monat, und der Sicherheitsbestand von 100 Kilogramm würde zu einem Gesamtbedarf von 1900 Kilogramm führen, um die geplante Produktion abzudecken.

 

Beispiel 2:

Beispiel!

Angenommen, ein Möbelhersteller plant die Produktion von 100 Stühlen. Der Primärbedarf wäre in diesem Fall die direkte Anzahl der benötigten Stühle, also 100 Stühle. Der Sekundärbedarf würde sich aus den Materialien zusammensetzen, die für die Herstellung eines Stuhls benötigt werden, wie Holz, Schrauben, Polsterung usw.

  • Primärbedarf: 100 Stühle
  • Sekundärbedarf: Die Menge an Holz, Schrauben, Polsterung usw., die für die Herstellung von 100 Stühlen benötigt wird.

Die Materialbedarfsplanung berücksichtigt sowohl den Primärbedarf als auch den daraus resultierenden Sekundärbedarf, um sicherzustellen, dass alle erforderlichen Materialien rechtzeitig verfügbar sind und der Produktionsprozess reibungslos verläuft.

 

Mögliche Fragestellungen | Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Warum ist die Materialbedarfsplanung wichtig?

Die Materialbedarfsplanung verhindert Über- und Unterversorgung, wodurch Produktionskosten reduziert und Lieferverzögerungen vermieden werden.

2. Was passiert, wenn der Sicherheitsbestand nicht eingehalten wird?

Ohne Sicherheitsbestand steigt das Risiko von Produktionsausfällen, insbesondere bei Lieferverzögerungen oder plötzlichen Nachfragespitzen.

3. Welche Software wird für die Materialbedarfsplanung verwendet?

Moderne ERP-Systeme wie SAP, Microsoft Dynamics oder Oracle NetSuite ermöglichen eine präzise Bedarfsplanung.

4. Was ist der Unterschied zwischen Primär- und Sekundärbedarf?

  • Primärbedarf: Bedarf an Endprodukten.
  • Sekundärbedarf: Bedarf an Materialien und Komponenten zur Herstellung dieser Endprodukte.

5. Wie wird der Nettobedarf ermittelt?

Durch Subtraktion des Lagerbestands und der Bestellungen im Zulauf vom Bruttobedarf:

\text{Nettobedarf} = \text{Bruttobedarf} - \text{verfügbare Bestände} - \text{Bestellungen}

 

Zusammenfassung

Die Materialbedarfsplanung ist eine essenzielle Disziplin der Produktionslogistik. Sie umfasst die genaue Bestimmung von Brutto- und Nettobedarf sowie von Primär- und Sekundärbedarf. Anschauliche Beispiele zeigen, wie Unternehmen ihre Bedarfe berechnen und optimieren können.

Mit der richtigen Planung und modernen Tools lassen sich Materialkosten senken, Produktionsabläufe optimieren und Lieferketten stabilisieren. Ein gut durchdachter Sicherheitsbestand schützt vor Produktionsausfällen, und die klare Unterscheidung der Bedarfsarten sorgt für Transparenz und Effizienz in der gesamten Wertschöpfungskette.

 

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