[PR2] Losgrößenmodelle [Definition, Beispiele, Unterscheidung]

Zu unseren günstigen Tarifen
Zu unseren Angeboten
📖 Inhaltsverzeichnis:

Losgrößenmodelle sind Instrumente des Produktionsmanagements, die darauf abzielen, die optimale Menge zu bestimmen, die in einem Produktionsprozess hergestellt oder bestellt werden sollte.

Losgrößenmodelle | Unterscheidung
Losgrößenmodelle | Unterscheidung

 

Was sind Losgrößenmodelle?

Definition

Losgrößenmodelle

Losgrößenmodelle sind mathematische und betriebswirtschaftliche Verfahren zur Optimierung der Bestell- oder Produktionsmengen, um die Gesamtkosten eines Unternehmens zu minimieren. Diese Kosten setzen sich hauptsächlich aus Bestellkosten, Lagerhaltungskosten und Fehlmengenkosten zusammen.

Ein Unternehmen muss entscheiden, wann und in welcher Menge es Materialien oder Produkte herstellt oder bestellt. Dabei gibt es unterschiedliche Losgrößenmodelle, die je nach Anwendungsfall entweder von konstanten oder unsicheren Nachfrageszenarien ausgehen.

 

Warum sind Losgrößenmodelle wichtig?

Merk’s dir!

  • Kostenminimierung: Durch eine optimale Losgröße können Bestell- und Lagerkosten reduziert werden.
  • Kapazitätsoptimierung: Sie helfen, Maschinenlaufzeiten effizienter zu gestalten.
  • Flexibilität: In dynamischen Märkten ermöglichen sie eine bessere Anpassung an schwankende Nachfrage.
  • Vermeidung von Fehlbeständen: Sie reduzieren das Risiko von Lieferengpässen oder Überbeständen.

 

Arten von Losgrößenmodellen

Losgrößenmodelle lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen:

 

Deterministische Losgrößenmodelle

Diese Modelle basieren auf der Annahme, dass Nachfrage und Lieferzeiten konstant und vorhersehbar sind.

🔹 EOQ-Modell (Economic Order Quantity) – Das klassische Bestellmengenmodell

  • Geht davon aus, dass der Materialverbrauch konstant ist.
  • Minimiert die Summe aus Bestellkosten und Lagerhaltungskosten.
  • Formel: EOQ = \sqrt{\frac{{2 \cdot D \cdot S}}{H}} mit:
    • D = jährlicher Bedarf
    • S = fixe Bestellkosten pro Bestellung
    • H = Lagerhaltungskosten pro Einheit und Jahr

🔹 EBQ-Modell (Economic Batch Quantity) – Das Produktionsmengenmodell

  • Berücksichtigt, dass die Produktion in Chargen erfolgt.
  • Nützlich, wenn Produktionskapazitäten begrenzt sind.

 

📌 Beispiel

Beispiel!

Ein Automobilhersteller benötigt 10.000 Schrauben pro Jahr. Mit dem EOQ-Modell ermittelt er, dass eine Bestellung von 1.000 Schrauben pro Bestellvorgang die Gesamtkosten minimiert.

 

Stochastische Losgrößenmodelle

Hier wird die Unsicherheit der Nachfrage berücksichtigt.

🔹 Stochastisches EOQ-Modell

  • Anpassung des EOQ-Modells für schwankende Nachfrage.
  • Einführung eines Sicherheitsbestands, um Lieferengpässe zu vermeiden.

🔹 Wagner-Whitin-Modell

  • Dynamische Programmierung zur Ermittlung der optimalen Bestellmengen über mehrere Perioden.
  • Anwendung in Just-in-Time-Produktionsumgebungen.

 

📌 Beispiel

Beispiel!

Ein Elektronikhändler kann die Nachfrage nach Smartphones nicht genau vorhersagen. Er nutzt das stochastische EOQ-Modell, um seinen Sicherheitsbestand basierend auf Nachfrageprognosen zu berechnen.

 

Statische Losgrößenmodelle

Hier wird nur eine einzige Periode betrachtet.

🔹 Einperioden-Modell

  • Anwendung bei einmaligen Bestellungen (z. B. Saisonware).
  • Ziel: Die optimale Bestellmenge finden, die das Risiko von Überbeständen oder Fehlbeständen minimiert.

 

📌 Beispiel

Beispiel!

Ein Modehändler bestellt Winterjacken nur einmal pro Saison. Eine falsche Bestellmenge kann zu hohen Lagerkosten oder Lieferengpässen führen.

 

Dynamische Losgrößenmodelle

Hier werden mehrere Perioden betrachtet, wobei sich die Nachfrage verändern kann.

🔹 Mehrkosten-Modell

  • Optimierung der Bestellstrategie unter Berücksichtigung variabler Lagerkosten.

🔹 Partielle Lieferungen

  • Erlauben Bestellungen in Teilmengen, um flexibler auf Marktentwicklungen zu reagieren.

 

📌 Beispiel

Beispiel!
Ein Maschinenbauunternehmen erhält Materiallieferungen in mehreren Chargen, um die Lagerkapazitäten optimal zu nutzen.

 

Vergleich der Losgrößenmodelle

Kriterium

Deterministische

Modelle

Stochastische

Modelle

Statische

Modelle

Dynamische

Modelle

Grundannahme Feste, vorhersehbare Nachfrage Nachfrage ist unsicher und schwankt Einmalige Bestellung, keine Wiederholung Mehrere Perioden mit variabler Nachfrage
Ziel Minimierung von Lager- und Bestellkosten Berücksichtigung von Unsicherheiten Optimale Bestellmenge für eine Periode Flexible Anpassung an Nachfrageänderungen
Typische Modelle EOQ-Modell, EBQ-Modell Stochastisches EOQ, Wagner-Whitin Einperioden-Modell Mehrkosten-Modell, Partielle Lieferungen
Einsatzbereich Standardisierte Produktionsprozesse Unsichere Marktbedingungen Saisonware oder einmalige Events Langfristige Planung mit schwankender Nachfrage
Bestellzeitpunkt Festgelegt nach Optimierungsformel Variabel, abhängig von Prognosen Einmalig für eine festgelegte Periode Periodisch, aber flexibel
Vorteile Einfache Berechnung, leicht umsetzbar Berücksichtigt reale Unsicherheiten Gut für Einmalentscheidungen Anpassung an Marktschwankungen möglich
Nachteile Keine Berücksichtigung von Nachfrageschwankungen Komplexere Berechnung, hohe Datenanforderung Keine langfristige Optimierung Erfordert genaue Planung und Daten

Erklärung der Tabelle:

  • Deterministische Modelle sind ideal für konstante Nachfrage und haben einfache Berechnungen.
  • Stochastische Modelle berücksichtigen unsichere Nachfrage und sind flexibler, aber rechenintensiver.
  • Statische Modelle eignen sich für einmalige Entscheidungen (z. B. saisonale Produkte).
  • Dynamische Modelle sind für mehrperiodige Planungen und schwankende Nachfrage am besten geeignet.

 

Praktische Beispiele und Anwendung in Unternehmen

Losgrößenmodelle finden Anwendung in:
Produktion (z. B. Maschinenbau, Automobilindustrie)
Handel (z. B. Lagerbestandsoptimierung)
Logistik (z. B. Transport- und Lieferkettenmanagement)

 

📌 Beispiel aus der Praxis

Beispiel!
Ein Logistikunternehmen nutzt das Wagner-Whitin-Modell, um den Transport von Waren zwischen Lagerhäusern zu optimieren. Dadurch werden Überbestände und unnötige Transporte reduziert.

 

Mögliche Fragestellungen | Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Welche Faktoren beeinflussen die optimale Losgröße?

Die wichtigsten Faktoren sind:

  • Bestellkosten
  • Lagerkosten
  • Nachfrage (konstant oder variabel)
  • Produktionskapazität

2. Wann sollte das EOQ-Modell verwendet werden?

Das EOQ-Modell eignet sich, wenn die Nachfrage konstant ist und keine großen Schwankungen auftreten.

3. Was ist der Unterschied zwischen deterministischen und stochastischen Modellen?

  • Deterministische Modelle gehen von einer festen, vorhersehbaren Nachfrage aus.
  • Stochastische Modelle berücksichtigen Unsicherheiten in der Nachfrage und arbeiten mit Wahrscheinlichkeiten.

4. Welche Nachteile haben Losgrößenmodelle?

  • Sie setzen oft vereinfachte Annahmen voraus.
  • Statische Modelle sind für dynamische Märkte weniger geeignet.

5. Welche Software-Tools unterstützen die Losgrößenplanung?

  • SAP ERP
  • Microsoft Excel (mit Solver-Funktion)
  • APS-Systeme (Advanced Planning & Scheduling)

 

Zusammenfassung

Die nachfolgenden Punkte solltest du dir für deine Klausur merken.

📌 Losgrößenmodelle helfen Unternehmen, Produktions- und Bestellmengen zu optimieren und dabei Kosten zu minimieren.
📌 Es gibt deterministische, stochastische, statische und dynamische Modelle, die sich je nach Anwendung unterscheiden.
📌 Die richtige Wahl des Modells hängt von der Vorhersagbarkeit der Nachfrage, den Lagerkosten und den Produktionskapazitäten ab.
📌 Praxisbeispiele zeigen, dass Unternehmen durch den Einsatz geeigneter Modelle Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen erzielen können.

 

Was gibt es noch bei uns?

Optimaler Lernerfolg durch tausende Übungsaufgaben

 

Übungsbereich (Demo) - Lerne mit mehr als 4000 Übungsaufgaben für deine Prüfungen
Übungsbereich (Demo) – Lerne mit mehr als 4000 Übungsaufgaben für deine Prüfungen

 

Quizfrage 1

 

Quizfrage 2

 

“Wusstest du, dass unter jedem Kursabschnitt eine Vielzahl von verschiedenen interaktiven Übungsaufgaben bereitsteht, mit denen du deinen aktuellen Wissensstand überprüfen kannst?”  

Alle Technikerschulen im Überblick

Zum Verzeichnis der Technikerschulen (Alles Rund um die Schulen)
Zum Verzeichnis der Technikerschulen

 

Kennst du eigentlich schon unser großes Technikerschulen-Verzeichnis für alle Bundesländer mit allen wichtigen Informationen (Studiengänge, Kosten, Anschrift, Routenplaner, Social-Media) ? Nein? – Dann schau einfach mal hinein:   

Was ist Technikermathe?

Unser Dozent Jan erklärt es dir in nur 2 Minuten!

Oder direkt den > kostenlosen Probekurs < durchstöbern? – Hier findest du Auszüge aus jedem unserer Kurse!

Geballtes Wissen in derzeit 26 Kursen

Hat dir dieses Thema gefallen?Ja? – Dann schaue dir auch gleich die anderen Themen zu den Kursen 

WT3 (Werkstoffprüfung) und
TM1 (Technische Mechanik – Statik) an. 

Lerne nun erfolgreich mit unserem Onlinekurs Technische Mechanik 1
TM1 (Technische Mechanik)
Lerne nun erfolgreich mit unserem Onlinekurs Werkstofftechnik 3
WT3 (Werkstoffprüfung)

 

Perfekte Prüfungsvorbereitung für nur 14,90 EUR/Jahr pro Kurs

++ Günstiger geht’s nicht!! ++

 

 

Oder direkt Mitglied werden und Zugriff auf alle 26 Kurse  (inkl.  Webinare  + Unterlagen) sichern ab 7,40 EUR/Monat  ++ Besser geht’s nicht!! ++  

 

Social Media? - Sind wir dabei!

Kennst du eigentlich schon unseren YouTube-Channel? – Nein? – Dann schau super gerne vorbei:

Technikermathe auf Youtube 

Mehr Videos zu allen Themen des Ingenieurwesens auf Youtube

  Immer auf dem neuesten Stand sein? – Ja? – Dann besuche uns doch auch auf

Technikermathe auf Instagram 

Sei immer auf dem neuesten Stand und besuche uns auf Instagram

Technikermathe auf Facebook

Sei immer auf dem neuesten Stand und besuche uns auf Facebook

Dein Technikermathe.de-Team

 

Zu unseren Spartarifen
Zu unseren Spartarifen
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner