[PR2] Erzeugnislager | Definition, Beispiele, Besonderheiten

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Erzeugnislager sind Lagerstätten, in denen fertige Produkte oder Endprodukte vorübergehend aufbewahrt werden, bevor sie an Kunden ausgeliefert werden.

Erzeugnislager | Übersicht
Erzeugnislager | Übersicht

 

Was sind Erzeugnislager?

Definition

Erzeugnislager

Diese Lager sind Lagerstätten, in denen fertige Produkte oder Endprodukte vorübergehend aufbewahrt werden, bevor sie an Kunden ausgeliefert werden. Sie sind Teil des Supply-Chain-Managements und haben folgende Hauptaufgaben:

  • Flexibilität sicherstellen: Sie ermöglichen es Unternehmen, auf Nachfrageänderungen flexibel zu reagieren.
  • Pufferfunktion: Produktions- und Absatzschwankungen werden ausgeglichen.
  • Effiziente Logistik: Durch die gezielte Lagerung können Transport- und Lieferprozesse optimiert werden.

Erzeugnislager sind somit ein wichtiger Faktor, um Lieferketten stabil und effizient zu gestalten.

 

Bedeutung von Erzeugnislagern im Supply-Chain-Management

Erzeugnislager | Bedeutung für das Supply-Chain-Management
Erzeugnislager | Bedeutung für das Supply-Chain-Management

 

Im Rahmen des Supply-Chain-Managements übernehmen Erzeugnislager eine strategische Rolle:

  • Pufferfunktion: Sie gleichen Schwankungen in der Nachfrage aus und sichern die Lieferfähigkeit.
  • Optimierung der Produktionsprozesse: Durch Lagerung fertiger Produkte können Produktionsstopps vermieden werden.
  • Flexibilität: Unternehmen können schneller auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren, etwa Lieferengpässe oder Verzögerungen.
  • Kosteneffizienz: Erzeugnislager ermöglichen eine Produktion in größeren Chargen, was Kosten pro Einheit reduziert.

 

Erzeugnislager in der mehrperiodigen Produktionsprogrammplanung

Erzeugnislager spielen eine zentrale Rolle in der mehrperiodigen Produktionsprogrammplanung, bei der Produktions- und Lagerprozesse über mehrere Zeiträume geplant werden.

Erzeugnislager | Einflussfaktoren
Erzeugnislager | Einflussfaktoren


Dabei müssen folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  1. Lagerkosten: Direkte und indirekte Kosten der Lagerhaltung.
  2. Lagerkapazität: Begrenzter Platz für die Lagerung von Produkten.
  3. Lagerdauer: Die maximale Zeit, die Produkte im Lager verweilen dürfen, bevor sie an Wert verlieren.
  4. Zinssätze: Kapitalbindungskosten, die durch den Lagerbestand entstehen.

Die Zielsetzung in der Produktionsprogrammplanung ist es, die Produktions- und Lagerkosten zu minimieren, während gleichzeitig eine hohe Lieferfähigkeit gewährleistet wird.

 

Vor- und Nachteile von Lagern

Vorteile:

  • Sicherstellung der Lieferfähigkeit bei Nachfrageschwankungen.
  • Reduzierung von Produktionsunterbrechungen.
  • Flexibilität in der Planung und Reaktion auf Marktveränderungen.

Nachteile:

  • Hohe Lagerhaltungskosten (Miete, Personal, Energie).
  • Risiko von Wertverlust durch Alterung oder Obsoleszenz der Produkte.
  • Kapitalbindung durch große Lagerbestände.

 

Merk’s dir!

Die mehrperiodige Produktionsprogrammplanung bezieht sich darauf, wie Unternehmen ihre Produktionskapazität über einen längeren Zeitraum planen, um die Nachfrage zu erfüllen. Dabei kann die Lagerhaltung als Instrument genutzt werden, um die Produktionsschwankungen und Nachfrageschwankungen auszugleichen. Erzeugnislager bieten Flexibilität und ermöglichen es Unternehmen, ihre Produktion aufrechtzuerhalten, selbst wenn die Nachfrage kurzfristig sinkt.

 

Formel (Einfacher Lagerbestand):

Einfacher Lagerbestand

\text{Lagerbestand} = \text{Anfangsbestand} + \text{Produktion} - \text{Absatz}

alternativ

\text{Gesamtbestand} = \text{Produktionsmenge} + \text{Lagerbestand}_{\text{Anfangsperiode}} - \text{Nachfrage}

Hierbei ist der Lagerbestand der Bestand am Ende einer Periode, der sich aus dem Anfangsbestand, der Produktion und dem Absatz zusammensetzt.


Die Erzeugnislagerbestände werden durch die Gleichung:

E_t = E_{t −1} + P_t − V_t

bestimmt, wobei:

  • E_t  = die Menge der Erzeugnislagerbestände in der Periode t ist,
  • E_{t−1} = die Menge der Erzeugnislagerbestände in der vorherigen Periode ist,
  • P_t = die produzierte Menge in der Periode t ist,
  • V_t = die verkaufte Menge in der Periode t ist. 


Die Lagerbestände zu Beginn der Planungsperiode (E_0) können als bekannt vorausgesetzt werden oder durch eine vorherige Periode abgeleitet werden.

 

Beispiel 1:

Beispiel!

Angenommen, ein Unternehmen plant seine Produktion für drei Perioden (t=1, 2, 3). Die Anfangslagerbestände (E_0) betragen 100 Einheiten. Die produzierten Mengen (P_t) und die verkauften Mengen (V_t) sind wie folgt:
1. F_1 = 150 ; V_1 = 120
2. F_2 = 120 ; V_2 = 110
3. F_3 = 130 ; V_3 = 140

Die Lagerbestände in jeder Periode (E_t) können durch die Gleichung

E_t = E_{t −1} + P_t − V_t

berechnet werden:

  1. E_1 = E_0 + P_1 − V_1 = 100 + 150 − 120 = 130
  2. E_2 = E_1 + P_2 − V_2 = 130 + 120 − 110 = 140
  3. E_3 = E_2 + P_3 − V_3 = 140 + 130 − 140 = 130

Die Lagerbestände am Ende der dritten Periode (E_3) betragen also 130 Einheiten. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie die Lagerbestände über mehrere Perioden hinweg geplant und berechnet werden können, um sicherzustellen, dass ausreichende Produkte verfügbar sind, um die Nachfrage zu befriedigen.

 

Beispiel 2:

Beispiel!

Angenommen, ein Unternehmen plant seine Produktion für die nächsten sechs Monate und geht davon aus, dass die Nachfrage in den ersten drei Monaten höher ist als die Produktion. In den letzten drei Monaten ist die Produktion höher als die erwartete Nachfrage.

Monat Produktion Absatz Anfangsbestand
1 100 120 50
2 110 130 ?
3 90 80 ?
4 120 110 ?

 

In den Monaten 2 und 3 könnte der Anfangsbestand durch den Lagerbestand des vorherigen Monats ersetzt werden. In den Monaten 4 bis 6 könnte der Anfangsbestand des jeweiligen Monats als Lagerbestand des vorherigen Monats dienen. Diese Planung berücksichtigt die Lagerbestände als Teil der mehrperiodigen Produktionsprogrammplanung.

 

Beispiel 3:

Beispiel!

Angenommen, ein Unternehmen stellt Fahrräder her und hat zu Beginn der Produktionsperiode 100 Fahrräder im Lager. Während der Periode werden 300 Fahrräder produziert, und die Nachfrage beträgt 250 Fahrräder. Die Berechnung des Endbestands im Lager würde folgendermaßen aussehen:

Endbestand im Lager = Anfangsbestand im Lager + Produktionsmenge  − Nachfrage

Endbestand im Lager = 100 + 300 − 250 = 150

Der Endbestand von 150 Fahrrädern wird dann als Anfangsbestand für die nächste Produktionsperiode verwendet.


Lagerbilanzgleichung:
Die Lagerbestandserfassung einer Periode t erfolgt durch die Lagerbilanzgleichung:

x_{jt}^L = x_{jt} − 1 L + x_{jt} − r_{jt} [t = 1,...,N] und [ j = 1,...n]

 

Diese Gleichung besagt, dass der Lagerbestand x_{jt}^L des Erzeugnistyps j in der Periode t aus dem alten Lagerbestand x_{jt − 1}^L der Vorperiode t−1, zuzüglich der in Periode t produzierten Produkte x_{jt}, und abzüglich des Absatzprognosewerts r_{jt} derselben Periode besteht.

 

Trotz der Vorteile, die die Einrichtung eines Erzeugnislagers mit sich bringt, ist zu beachten, dass der Unterhalt eines Lagers kontinuierliche Kosten verursacht.

Diese Kosten werden in der Zielfunktion der Linearen Programmierung durch den Term k_j^L \cdot x_{jt}^L berücksichtigt.

Um einen maximalen Deckungsbeitrag zu erzielen, ist es daher zusätzlich erforderlich, die durch die Lagerunterhaltung entstehenden variablen Lagerkosten [k_j^L \cdot x_{jt}^L] zu minimieren. 

 

Mögliche Fragestellungen | Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Warum sind Erzeugnislager wichtig?

Sie bieten Unternehmen Flexibilität bei der Reaktion auf Nachfrageschwankungen und sichern die Lieferfähigkeit.

2. Welche Kosten entstehen durch Erzeugnislager?

Typische Kosten umfassen Lagerraummiete, Instandhaltung, Energie und gebundenes Kapital.

3. Wie können Lagerbestände optimiert werden?

Durch den Einsatz von Methoden wie Just-in-Time-Produktion, Bedarfsprognosen und effektive Lagerhaltungstechniken.

4. Was unterscheidet ein Erzeugnislager von einem Rohstofflager?

Während Erzeugnislager fertige Produkte speichern, dienen Rohstofflager der Aufbewahrung von Materialien, die für die Produktion benötigt werden.

5. Wie beeinflusst die Lagerhaltung die Produktionsprogrammplanung?

Diese Lagerarten ermöglichen eine gleichmäßige Produktion, auch bei schwankender Nachfrage, und reduzieren Stillstandzeiten.

 

Zusammenfassung

Erzeugnislager sind unverzichtbar, um Produktions- und Absatzschwankungen auszugleichen. Sie helfen, die Lieferfähigkeit sicherzustellen, und spielen eine entscheidende Rolle in der Produktionsprogrammplanung. Mit klar definierten Formeln und Strategien können Unternehmen ihre Lager effizient verwalten und Kosten minimieren. Anschauliche Beispiele und eine strukturierte Planung sind dabei der Schlüssel zum Erfolg.

 

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