[PR1] Leontief-Produktionsfuktion | Definition, Beispiele, Besonderheiten

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Die Leontief-Produktionsfunktion ist eine spezielle Form der Produktionsfunktion, die lineare Beziehungen zwischen den Produktionsfaktoren darstellt.

Leontief-Produktionsfunktion | Übersicht & Erklärung
Leontief-Produktionsfunktion | Übersicht & Erklärung

 

Was ist die Leontief-Produktionsfunktion?

Definition

Was bedeutet Leontief-Produktionsfunktion?

Die Leontief-Produktionsfunktion, benannt nach dem Ökonomen Wassily Leontief, beschreibt Produktionsprozesse, bei denen die Einsatzverhältnisse der Faktoren festgelegt sind. Diese Funktion geht davon aus, dass eine Substitution zwischen den Faktoren nicht möglich ist. Stattdessen wird die Produktionsmenge durch den knappsten Faktor, den sogenannten Engpassfaktor, begrenzt.

 

Schlüsselmerkmale

Merk’s dir!

  • Fixe Faktorverhältnisse: Kein Spielraum für Substitution.
  • Engpassorientierung: Der knappste Faktor limitiert den Output.
  • Effizienz im Einsatz: Alle Faktoren müssen in den optimalen Mengen vorliegen, um die maximale Produktionsmenge zu erreichen.

 

Formel

Die allgemeine Form der Leontief-Produktionsfunktion lässt sich wie folgt darstellen:

Leontief-Produktionsfunktion

x = min {\frac{r_1}{a_1} ,\frac{r_2}{a_2}, …. \frac{r_n}{a_n}}

Bedeutung der Variablen:

  • x : Outputmenge (Produktionsmenge)
  • : Einsatzmenge des Faktors i
  • a_i: Feste Einsatzverhältnisse des Faktors i

Der Output wird durch das Minimum der Verhältnisse der vorhandenen Faktorressourcen zu den notwendigen Einsatzverhältnissen bestimmt.

 

Dabei repräsentiert x die Outputmenge, r_1, r_2, .. r_n sind die Mengen der verschiedenen Produktionsfaktoren, und a_1, a_2, .. a_n sind die fixen Faktoreneinsatzverhältnisse.

 

Merk’s dir!

Die Leontief-Produktionsfunktion drückt aus, dass die Produktion durch den knappsten Faktor begrenzt wird, und es gibt keinen Spielraum für Substitution zwischen den Faktoren.

Die Berechnung des Outputs erfolgt durch das Minimum der Verhältnisse der Faktorenmengen zu den fixen Einsatzverhältnissen.

 

Beispiele

Beispiel 1!

Angenommen, die Leontief-Produktionsfunktion lautet:

x = min {\frac{r_1}{2} , \frac{r_2}{3}

Wenn r_1=6 und r_2= 9 sind, dann ist das Minimum min⁡ {3,3}= 3, was bedeutet, dass die Outputmenge aufgrund des knappsten Faktors (in diesem Fall r_1) auf 3 begrenzt ist.


Wenn man die Leontief-Produktionsfunktion auf ein einzelnes Produktionsverfahren festlegt, lässt sie sich für die einstufige Produktion eines Produktes durch das folgende System von Faktorfunktionen darstellen:

r_1 = a_1 x

r_2 = a_2 x

r_i = a_i x

mit i = 1,...., m

Hierbei sind a_i konstante Produktionskoeffizienten. Die maximale Produktionsmenge lautet entsprechend:

x = \frac{r_i}{a_i}

mit i = 1,..., m

 

Beispiel 2!

Greifen wir erneut das Beispiel mit den Brötchen auf:

Für die Produktion von 5 Brötchen (x) benötigt man 400g Mehl (r_1), 200 ml Wasser (r_2), 2 TL Salz ( r_3) und 10 g Hefe (r_4). Weitere Faktoreinsätze werden vernachlässigt.

Die Faktorfunktionen für einen linear-limitationalen Fertigungsvorgang ergeben sich wie folgt:

r_1 = 400 x, r_2 = 200 x, r_3 = 2 x,  r_4 = 10 x

Daraus lässt sich die maximale Produktionsmenge berechnen:

x = min \frac{r_i}{a_i} (i = 1, …, m)

x = min \frac{r_1}{400},\frac{r_2}{200}, \frac{r_3}{2}, \frac{r_4}{10}

Diese Funktion repräsentiert die Produktionsfunktion mit effizientem Endprodukt. Anhand dieser kann nun der Output berechnet werden.

Angenommen, folgende Höchsteinsatzmengen für das obige Beispiel sind gegeben:

Höchsteinsatzmengen: 1200 g Mehl, 600 ml Wasser, 6 TL Salz, 20 g Hefe.

Zur Berechnung der maximalen Produktionsmenge benötigt man nun die obige Formel:

x = min \frac{r_1}{400},\frac{r_2}{200}, \frac{r_3}{2}, \frac{r_4}{10}

x = min \frac{1200}{400},\frac{600}{200}, \frac{6}{2}, \frac{20}{10}

x = min 3, 3, 3, 2

 

Es zeigt sich also, dass sich die Produktionsmenge nach dem Faktor richtet, welcher nach dem Input-Output Verhältnis am geringsten vorhanden ist.

 

Engpassfaktor

Dieser Faktor wird auch Engpassfaktor genannt. In diesem Beispiel könnten mit r_1, r_2, r_3 der Output verdreifacht werden (also 3x = 15 Brötchen hergestellt werden), allerdings ist die Hefe in diesem Beispiel der Engpassfaktor, der lediglich die Herstellung der doppelten Menge an Brötchen (also 2x = 10 Brötchen) zulässt.

Erst wenn alle Einsatzfaktoren Engpassfaktoren darstellen, ist die effizienteste Kombination gefunden. In diesem Beispiel müsste die Hefe 30g betragen:

x = min 3,3,3,3

Erst jetzt sind die Faktoreinsätze effizient.

 

Isoquanten der Leontief-Produktionsfunktion

Die Isoquanten bei der Leontief-Produktionsfunktion haben eine ganz besondere Form, die ihre Eigenschaften gut verdeutlicht.

Isoquanten der Leontief-Produktionsfunktion [L-Förmige Gestalt]
Isoquanten der Leontief-Produktionsfunktion [L-Förmige Gestalt]

 

Lass uns das genauer anschauen:

Definition der Isoquante

Eine Isoquante ist eine Linie, die alle Kombinationen von Inputs (z. B. Arbeit und Kapital) zeigt, mit denen dieselbe Produktionsmenge erreicht wird.

Bei der Leontief-Produktionsfunktion:

Die Inputs müssen in einem festen Verhältnis stehen, zum Beispiel:

Verhältnis

Q = \min\left(\frac{K}{a}, \frac{L}{b}\right)

  • K: Menge an Kapital
  • L: Menge an Arbeit
  • a und b: feste Verhältnisse der Inputs

 

Form der Isoquanten:

  • Rechteckig oder L-förmig:
    • Der “Knick” der Isoquante [Siehe Bild oben] liegt genau dort, wo das Verhältnis \frac{K}{a} = \frac{L}{b} erfüllt ist.
    • Auf den senkrechten oder waagrechten Linien der Isoquante ändert sich die Produktionsmenge nicht, da der zusätzliche Input nicht genutzt werden kann.

 

Beispiel:

Beispiel: Isoquanten!

Angenommen, a = 1 (1 Einheit Kapital) und b = 2 (2 Einheiten Arbeit) sind notwendig für 1 Einheit Output Q = 1.

Isoquante für Q = 1 :

Kapital = 1, Arbeit = 2 (K = 1, L = 2 ) → “Knickpunkt” der Isoquante.

Zusätzliche Arbeit (z. B. L = 3 ) oder zusätzliches Kapital (z. B. K = 2 ) erhöhen Q nicht.

Isoquante für Q = 2 :

K = 2, L = 4 (feste Verhältnisse verdoppelt).

Die Isoquanten sind also nicht glatt und abfallend wie bei anderen Produktionsfunktionen, sondern bestehen aus senkrechten und waagrechten Abschnitten mit einem Knick.

 

Interpretation:

  • Auf der waagrechten Linie der Isoquante: Mehr Kapital bringt keinen zusätzlichen Output, da Arbeit limitiert ist.
  • Auf der senkrechten Linie: Mehr Arbeit bringt keinen zusätzlichen Output, da Kapital limitiert ist.

So zeigen die Isoquanten der Leontief-Produktionsfunktion die strikten Mindestanforderungen für die Inputs, die eingehalten werden müssen.

 

Wichtige Informationen

  1. Engpassfaktor: Der Output hängt direkt vom knappsten Faktor ab.
  2. Keine Substitution: Faktoren können nicht durch andere ersetzt werden.
  3. Fixe Einsatzverhältnisse: Änderungen eines Faktors beeinflussen den Output nur dann, wenn andere Faktoren ebenfalls angepasst werden.
  4. Anwendungsgebiete: Die Funktion wird häufig in der linearen Programmierung und Input-Output-Analyse verwendet.
  5. Effizienz: Maximale Produktionsmengen werden nur erreicht, wenn alle Faktoren optimal kombiniert sind.

 

Mögliche Fragestellungen | Häufig gestellte Fragen (FAQs)

1. Warum ist die Leontief-Produktionsfunktion so wichtig?

Sie zeigt die Grenzen auf, die durch fixe Produktionsverhältnisse entstehen, und bietet eine Grundlage für Effizienzanalysen in der Produktion.

2. Was ist der Unterschied zwischen der Leontief- und der Cobb-Douglas-Produktionsfunktion?

Während die Leontief-Funktion keine Substitution zwischen Faktoren erlaubt, ermöglicht die Cobb-Douglas-Funktion eine flexible Anpassung der Faktoreinsatzmengen.

3. Wie wird der Engpassfaktor identifiziert?

Der Engpassfaktor ist derjenige mit dem niedrigsten Verhältnis aus verfügbarer Menge und festgelegtem Einsatzverhältnis.

4. Wo wird die Leontief-Funktion angewendet?

Hauptsächlich in der Input-Output-Analyse, um wirtschaftliche Zusammenhänge zwischen Sektoren zu untersuchen.

5. Kann die Leontief-Funktion in der Praxis abweichen?

Ja, in realen Produktionsprozessen gibt es oft Abweichungen durch Ineffizienzen oder Variationen bei den Einsatzfaktoren.

 

Zusammenfassung

Die Leontief-Produktionsfunktion beschreibt Produktionsprozesse mit fixen Einsatzverhältnissen, bei denen die Produktionsmenge durch den knappsten Faktor begrenzt wird. Sie eignet sich ideal zur Analyse von Produktionsengpässen und Effizienzsteigerungen. Durch die klare Struktur und Berechnungsmethode ist sie in der Wirtschaftsanalyse unverzichtbar.

In der Praxis zeigt die Leontief-Funktion ihre Stärke insbesondere in Bereichen wie der Agrarproduktion, der Nahrungsmittelindustrie und der Produktionsplanung. Sie bietet keine Flexibilität in der Faktorkombination, ist dafür jedoch ein präzises Werkzeug zur Optimierung von Ressourcen.

 

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