Dieser Kurstext ist ein Auszug aus unserem Onlinekurs: ENT2 – Kraftwerkstechnik
In diesem Kurstext erklären wir dir als angehenden Techniker alles Notwendige über Atommüll, bzw. radioaktive Abfälle aus Kernkraftwerken. Diese stellen die heutige und die zukünftige Gesellschaft vor eine Vielzahl von Problemen. Nicht nur die Zwischenlagerung bereitet Probleme auch die neue Katografierung möglicher Endlager stößt auf massive Kritik.
Besonders hier macht es Sinn, dass wir diese nach ihrem Grad an Radioaktivität unterteilen.
Geringe radioaktive Abfälle, wie sie in der Messtechnik oder in der Medizin auftreten, werden nicht näher betrachtet.
Atommüll – Einstellung der Bevölkerung zu Radioaktivität
Kaum ein Abfallprodukt erfährt so eine intensive Betrachtung wie radioaktiver Abfall. Denn nicht allein die Zwischen– sowie Endlagerung des “Atommülls” sorgt seit Jahrzehnten für hitzige Diskussionen, sondern selbst der Transport führte schon mehrfach zu starken Prosteten.
Die Unglücke in Tschernobyl am 26.04.1986 (Bild 1) sowie Fukushima am 11.03.2011 (Bild 2) zeigen, dass dieser Groll wohl auch nicht unbegründet ist.
Denn in diesem Regionen werden ganze Landstriche bis auf unabsehbarer Zeit unbewohnbar bleiben.
Das Reaktorunglück von Tschernobyl (Reaktorbereich mit Mantel) in der Ukraine hat dazu geführt, dass noch heute übernatürliche Radioaktivität in bayrischen Wäldern nachgewiesen werden kann.
Das Reaktorunglück von Fukushima (Kleinstadt in der Nähe des Kraftwerks) in Japan, hat dazu geführt, dass viele Ortschaften in der Umgebung geräumt wurden. Viele Orte sind noch immer Geisterstädte.
Bis heute (2022) ist es der Bundesregierung nicht gelungen, ein sicheres Endlager für Atomabfälle zu bestimmen. Denn Niemand möchte über oder neben einer Langzeitgefahrenquelle leben geschweige denn seine Kinder aufziehen.
Das Übergangslager in Gorleben erfährt in der Bevölkerung auch keinen Rückhalt. Denn in der Vergangenheit ist mehrfach Grundwasser in den als sicher bezeichneten Salzstock (Lager) eingedrungen.
Nicht selten werden schwach- bis mittelaktive Abfälle, wie sie in der Medizin (bspw. Röntgen) oder in anderen Bereiche (Messsonden) anfallen, in den Betrachtungen nicht berücksichtigt.
Du solltest jetzt zumindest wissen, dass Atomabfälle nicht allein von Kernkraftwerken produziert werden.
Atommüll – Lagerung von radioaktiven Abfällen
Die radioaktiven Abfälle aus Kernkraftwerken werden wegen ihrer Radioaktivität mit besonderem Aufwand behandelt sowie deponiert. Der Aufwand ist im Vergleich zu anderen Primärenergieträgern sehr hoch.
Die Abfälle können in drei Aktivititätsgrade unterschieden werden:
- schwachaktive Abfälle
- mittelaktive Abfälle
sowie
- hochaktive Abfälle.
Schwachaktive Abfälle
Schwachaktive Abfälle kennzeichnet, dass der Anteil an radioaktiven Stoffe gering ist.
Sie bewahrt und transportiert man in einfachen Blechfässern ohne besondere Abschirmung.
Mittelaktive Abfälle
Mittelaktive Abfälle kennzeichnet, dass eine gründliche Abschirmung bei der Handhabung und beim Transport notwendig ist.
Die radioaktiven Zerfälle erzeugen bereits so viel Wärme (Zerfallswärme), dass dies bei der späteren Endlagerung zu berücksichtigen ist.
Hochaktive Abfälle
Hochaktive Abfälle sind die abgebrannten Brennelemente selbst. Die radioaktiven Spaltprodukte aus der Wiederaufbereitung der abgebrannten Brennelemente werden auch dieser Gruppe hinzugezählt.
Bei hochaktiven Abfällen muss die Verpackung außer der Abschirmung auch die Abfuhr der beträchtlichen Zerfallswärme, z. B. durch Kühlrippen gewährleisten.